[Rudolf]

Hallo Claudia,
darf ich ehrlich sein? Ich würde mir die Tortur mit Sutent nicht antun.

Ich bin jetzt 71 und nehme an, daß Dein Opa noch etwas älter ist.
Ich hatte schon vor fast 8 Jahren damit gerechnet, daß mein Leben dann wohl zuende gehen würde, mit 12 Lungenmetastasen.
Aber es kam ganz anders. Nachdem ich lange Zeit einfach weitergelebt hatte wie vorher, auch ohne Angst, begegnete ich einem anthroposophischen Arzt, der mir die Mistel verschrieb. 10 Monate nach der Diagnose begann ich also, die Mistel zu spritzen. Wenige Wochen vorher hatte sich bei mir ein trockener Reizhusten entwickelt. Das letzte Lungen-CT damals hatte ergeben: Metastasen sind mehr und größer geworden, Infiltration im linken Lungenflügel, also eine Flüssigkeitsansammlung. Ich vermute, daß diese den Reizhusten ausgelöst hatte.
Nach etwa 2 Monaten verschwand der Husten wieder. Heute gehe ich davon aus, daß das der erste Erfolg der Mistel war.

Mir hat also die Mistel geholfen, so wie manchem anderen auch. Aber ich weiß auch von Betroffenen, denen sie nicht geholfen hat. Die Mistel ist also keine Garantie. Aber das muß man wohl von jedem Arzneimittel sagen.
Auf jeden Fall aber belastet die Mistel nicht, Nebenwirkungen sind selten und dann eher schwach. Die Mistel wirkt im Gegenteil eher euphorisierend, stimmungsaubhellend.

Dein Opa wird also nicht operiert, weil er in einem schlechten Allgemeinzustand ist. Oder? Auch für Sutent sollte er in einem nicht zu schlechten Allgemeinzustand sein.

Und was die Ernährung betrifft, habe ich nichts geändert. Ein wenig habe ich schon immer gesund gelebt. Dabei bleibt es. Mehr will ich nicht, ich möchte mich nicht zum Sklaven meines Krebses machen. Ich will leben und das Leben genießen, soweit das eben möglich ist. Bis zum Schluß, bis zum letzten Atemzug.

Deinem Opa und Dir und der ganzen Familie alles Gute,
Rudolf