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Alt 06.10.2006, 02:28
Benutzerbild von *Winfried*
*Winfried* *Winfried* ist offline
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Standard AW: Durch OP Indikation bestimmen?

Liebe Silke ,
nun laß mal nicht gleich den Kopf hängen . Sei doch froh, daß alles so schnell geht.
Ich mußte mich damals selbst um einen Platz in der Klinik und auch um den OP-Termion kümmern .Du bist also in guten Händen .
So , dann mal zu deiner Beruhigung . Bei mir war es ähnlich: Bei vorangegangener CT und auch bei der Bronchoskopie wurde zwar ein Tumor festgestellt, aber aufgrund der Position wollte man erst nach Öffnen meines Oberkörpers ( Thorax ) entscheiden, was operiert werden muß .
Bei der Bronchoskopie hat man dir bestimmt auch Gewebeproben entnommen und somit weiß man auch, ob du einen Kleinzeller , oder Nicht-Kleinzeller hast .
Diesbezüglich würde ich den Arzt nochmals ansprechen .
Auch wird man bestimmt noch das Lungenvolumen messen .Keine Angst , ist kein chirugischer Eingriff , sondern wird durch Auspusten in einen Meßschlauch gemessen ( maleinfach ausgedrückt ) .
Zur OP : Wenn der Tumor ziemlich nah am Bronchus (Verzeigungsast der von der Luftröhre zur Lunge führt ) ist, entscheidet man natürlich erst be der OP , genauso kann es vorkommen , daß der Tumor die Nachbarlappen der Lunge verschleimt, aber noch nicht angegriffen hat. Dies kann man erst bei der Op feststellen .Genauso , ob und wieviele Lmphknoten befallen sind .
Von der OP wirst du wenig merken , denn alles geht ziemlich schnell bzw du merkst sehr wenig davon .
Der Narkosearzt wird mit dir am Vortag ein Aufklärungsgespräch führen und wenn er dir eine PCA-pumpe anbietet, so stimme dieser zu .
Hier die Erklärung wofür diese Pumpe nötig ist :
Die postoperative Schmerztherapie erfolgt nach einem Stufenkonzept. Zusätzlich werden die patientenkontrollierte Schmerztherapie mittels Injektionspumpen (PCA-Pumpen) und verschiedene Formen der kontinuierlichen Katheter-Periduralanästhesie resp. Plexusanästhesie praktiziert.
du bekommst vor der OP schon einen Katheder für diese Pumpe gelegt . dies ist ein kleiner Einstich in Höhe der Halswirbelsäule und der Katheder ist ein kl. Schlauch von max. 2 mm Durchmesser . Darüber kannst du dann später nach der OP bei Schmerzen die Dosierung der Schmerzmittel selbst regulieren .
Etwas Schmerzen wirst du durch die Spreizung der Rippen haben ( meistens beim Atmen ) und diese PCA Pumpe lindert dies .
Der Narkosearzt wird dir alles genau erklären .
Bei der OP wir je nachdem welche Lungenseite operiert wird ein Schnitt von der Aschsel zwichen den Rippen bis vor in Hohe der Brustwarze gemacht .Mann geht quasi zwischen den Rippen an die Operationsstelle .Ist schonender und die Narbe fällt später nicht so schnell auf .
Nachder OP wirst du ca 3 Tage auf der Intensivstation zur Überwachung bleiben. Dies ist notwendig, falls es Nachblutungen geben sollte ( was eher selten ist ) halt einfach zu deiner eigenen Sicherheit .
Mir wurden alle 3 rechten Lungenlappen entfernt und ich bin am 4 Tag Nachmittags schon wieder aufgestanden und habe mich etwas bewegt .
Wenn alles normal verläuft, wirst du nach einer Woche wieder entlassen

vermutlich wird dir je nach Tumorart und Größe noch eine Bestrahlung empfohlen .....die meistens erst nach 4 Wochen beginnt .

Ein Szintigramm macht man , um festzustellen ob eventuell in den Knochen Metastasen vorhanden sind .Wird auch immer zusätzlich gemacht um ganz sicher zu gehen .
Ich denke schon, daß du in guten Händen bist und bei Zweifel und Ängsten , frage deinen Arzt Löcher in den Bauch !!

Ich hoffe, daß die Bronchoskopie nicht allzu schlimm war und wünsche dir alles Gute .
Einen Teil , wie es bei mir nach der OP verlaufen ist , kannst du unter diesem Link nachlesen :
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ead.php?t=4496
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