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Alt 13.01.2006, 00:19
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wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Standard AW: (Ein) Leben ohne Kehlkopf

Hallo Alle zusammen,

hier habe ich noch ein Erlebnis, was mir den Einstieg in das normale Leben sehr erleichtert hat.

Ich war Regionalvorsitzender von zwei Verbänden als ich krank wurde.
Während meiner Krankenhauszeit und der Bestrahlung hat mein Stellvertreter den Job glänzend gemacht.

Als ich nun wieder bei den Leuten auftauchte und mit meiner noch sehr schwachen "Flüsterstimme" der Versammlung mitteilte, daß ich mit dieser Stimme diese Job nicht mehr ordentlich machen könnte und auch nicht mehr wollte, erhielt ich die kurze und knappe Antwort:

"Diesen Job machst Du weiter"

und ergänzend, aber etwas leiser:

"dann stellst Du die Vortragenden eben kürzer vor und wir haben für den eigentlichen Vortrag mehr Zeit zur Verfügung"

Diese Antworten haben mich damals so sehr berührt, daß ich bis Ende 2004 weiter gemacht habe.
Ich habe dann noch mehr als zwei Jahre an vorderster Front gestanden und mache jetzt die Arbeit aus der Zweiten Reihe.

Ich denke, wenn alle solche Kollegen haben, wie ich sie habe, ist das Eingewöhnen in das "Normale Leben" sehr viel einfacher.

Ich wünsche Euch und mir, daß viele positive Erlebnisse überwiegen und die negativen vergessen lassen.

Euer
Wolfgang
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Hilfe für Kehlkopfoperierte gibt es auch unter: Bundesverband der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten e. V.
www.kehlkopfoperiert-bv.de

Geändert von wolfgang46 (13.01.2006 um 00:24 Uhr)
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