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Alt 03.05.2009, 10:33
Myositis Myositis ist offline
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Standard Nun doch Metastasen

Leider bekommen wir seit der Operation Anfang Februar nur schlechte Nachrichten. Und ich habe mich so dazu gezwungen, optimistisch zu sein.
Wie ich schon schrieb, ergab das CT vom 15/04, einen verdächtigen Befund, was sich jetzt bestätigt hat. Die Onkologin sagte, es sind Metastasen in der Lunge direkt unter dem Schlüsselbein und im Nierenbecken der entfernten Niere. Bei der Operation konnte man nicht alles sehen und was geblieben ist, hat gestreut. Und da es eine sehr aggressive Krebsart ist, wachsen die Metastasen ziemlich schnell. Das hat mich leider wieder in einen Zustand der absoluten Verzweiflung versetzt. Ich versuche so gut wie möglich, es nicht zu zeigen und so schnell wie möglich wieder Hoffnung zu schöpfen.
Mein Mann wollte an einer Studie teilnehmen: 3 verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
1)Torisel 25 mg 1x pro Woche und Avastin 10mg/kg alle 14 Tage
2)Sutent
3)Interferon-alpha 2A 3xpro Woche und Avastin alle 14 Tage
Diese Studie läuft über 15 Monate und das Los entscheidet über die Methode. Mein Mann bekommt Torisel und Avastin. Morgen wird ihm eine Art Zugang unter der Haut für die Perfusionen gelegt und am 12. Mai bekommt er die erste Infusion.
Donnerstag hatte er noch ein Schädel MRT (es wurde nichts gefunden) und es wird noch eine Szintigrafie vom Skelett gemacht.
Mein Mann hat volles Vertrauen zum Arzt und ist zuversichtlich. Er sagt, er mache sich erst Sorgen, wenn die Medikamente nicht anschlagen.
Leider bin ich nicht ganz seiner Meinung, aber ich bin nicht der Patient. Ich stelle mir viele Fragen:
Warum wurden die Untersuchungen nicht schon früher gemacht? Und in seinem Fall, d.h. die Metastasen wachsen schnell: Warum landet er „durch Zufall“ in der Gruppe, wo das Torisel ist, was eigentlich noch nicht seine absolute Wirksamkeit bewiesen hat? Haben die Ärzte ihn schon aufgegeben???
Ausserdem stellte ich ihnen die Frage der operativen Entfernung der Metastasen, weil viele hier im Forum schrieben, das dies der sicherste Weg sei. Sie sagten uns, dass das erst gemacht wird, wenn nur in einem Bereich Metastasen sind und man müsste sie sowieso erst chemisch vorbehandeln. Und ausserdem werden mit den heutigen Medikamenten die Metastasen nicht kleiner, sondern sie werden „ausgehungert“ weil sie keine Blutzufuhr mehr bekommen, d.h. wenn das Medikament anschlägt, behalten sie die gleiche Grösse. Heisst das im Klartext: Ihr Mann wird sowieso noch überall Metastasen bekommen, da seine Krebsart aggressiv ist, also operieren wir nicht!?
Ich weiss absolut nicht mehr, was das Beste für meinen Mann ist. Ich hab so eine Angst, dass nicht das Richtige für ihn gemacht wird. Ich habe den Eindruck dass die Onkologen nur noch mit den neuen Medikamenten experimentieren. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?? Bin für jeden Beitrag dankbar, es fällt mir so schwer, optimistisch zu sein.
LG Myositis
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