[badger]

Hallo nochmal,

nach einigen Reaktionen hier hatte ich eigentlich nicht vor mich hier nochmal sehen zu lassen, bis mir in den Sinn kam, dass vielleicht so manch anderer wie ich im Netz nach Symptomem und Foreneinträgen sucht und sich mit den gefundenen Angaben vergleicht, um sich selbst die Angst zu nehmen, möglicherweise auch von Krebs betroffen zu sein (dass man damit nur das Gegenteil erreicht hört man von allen Seiten, wurde aber von mir und vermutlich vielen Anderen auch geflissentlich ignoriert...).

Um es kurz zu nachen: Nachdem ich die Praxisgebühr aufbringen konnte, bin ich ohne Umweg über den Hausarzt zum Gastreontologen und habe nach Schilderung der Symtome recht kurzfristig einen Termin zur Magenspiegelung bekommen.
An der Speiseröhre waren keine Auffälligkeiten zu erkennen, jedoch im Magen.
Eine subkardiale Zellveränderung die der Arzt nicht so recht einschätzen konnte, welche optisch weder nach Entzündung oder Karzinom aussah, folglich blieb mir nicht mehr übrig als nochmal eine Woche zu warten, diesmal auf das Ergebnis der histologischen Untersuchung der Biopsien.


Das Ergebnis habe ich heute bekommen, was immer mit meinem Magen/Speiseröhre nicht stimmt, Krebs ist es jedenfalls nicht.


Meine Erleichterung in dem Moment als mir der Arzt dies mitteilte, vermag ich nicht in Worte zu fassen.

Was ich die letzten Wochen durchgemacht habe war für mich ohne Übertreibung die Hölle, und doch war es nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Qualen, die hunderttausende Krebspatienten jährlich durchleiden müssen, hunderttausende, die wie ich mit weichen Knien im Wartezimmer saßen, denen dann aber nicht mitgeteilt wurde, dass es nicht Krebs ist.
Von dem was dann folgt ganz zu schweigen.

Deshalb an dieser Stelle von Herzen alles Gute an Betroffene, deren Angehörige und Freunde und alle anderen, die ebenfalls von dieser Krankheit in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Ich habe keine Ahnung, was ihr durchmacht, aber ich durfte zwei Wochen kurz reinschnuppern und es tut mir leid, was ihr durchmachen müsst.


Desweiteren hoffe ich, dass ich dem einen oder anderen der wie ich mit mulmigen Gefühl das Internet durchforstet ein bisschen die Angst nehmen konnte; mir ging es so, dass ich letzten Endes nach Gechichten suchte, die sich mit meiner deckten und gut ausgingen.
Ich und alle anderen die den Verdacht haben Krebs zu haben und versuchen bis zur ärztlichen Diagnose diesen Verdacht mit Hilfe des Internets auszuräumen, kennen die Statistiken, die im Netz kursieren, und jeder kann sich ausrechnen wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich Krebs in diesem und jenem Alter ist.
Und wenn es, wie in meinem Fall bzw. Alter, auch noch so unwahrscheinlich ist, es sind nicht Statistiken, die einem ein wenig die Angst nehmen, es sind Threads von Leuten, bei denen rauskam, dass es nicht Krebs ist.

Und damit kommen wir zu meinem vorletzten Punkt, nämlich die Personen, die sich offenbar regelrecht angefeindet fühlen, wenn hier Leute Threads eröffnen, weil sie Sorge haben selbst betroffen zu sein und es dann letztlich nicht sind.
Ich kann offen gestande nicht nachvollziehen, wie sich jemand daran stören kann, wenn jemand, der Angst hat letztlich nichts weiter will als Feedback. Viele haben niemanden, dem sie sich mitteilen können und niemanden, der ihnen sagt, dass sie sich keine Sorgen machen sollen, wenn man sich in einem solchen Fall nicht an Menschen in einem Forum wie diesem wenden kann, dann
fiele mir ausser der Telefonseelsorge kein anderer Anlaufpunkt ein.

Mag sein, dass einigen hier Beiträge wie meiner lächerlich erscheinen; in begrenztem Umfang verständlich, wenn man bedenkt, was einige hier durchmachen müssen und mussten, aber gerade deshalb solltet ihr verstehen, wie es Leuten geht die Angst davor haben was ihr erlebt. Auch wenn es sich dann schlußendlich nicht als Krebs rausstellt, wenn es sogar nur ein
hypochondrisches Hirngespinst war, die Angst die einem kalt in die Eingeweide fährt ist ganz real.

Und zuletzt ein Dankeschön an Hanny, die einem wildfremden Typen aufgrund von ein paar Zeilen in einem Forum angeboten hat Geld zu schicken, ohne zu wissen ob sie es je wiedersehen würde.
Diese Geste hat mich doch ziemlich gerührt und ist so ziemlich das netteste was mir in letzter Zeit wiederfahren ist.