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Alt 27.07.2017, 13:11
poy poy ist offline
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Registriert seit: 27.07.2017
Beiträge: 8
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Am besten bereitet man das vor, wenn man geistig noch in der Lage dazu ist, Willens-Erklärungen abgeben zu können.
Noch am 2.Tag im Krankenhaus hat meine Schwiegermutter eine umfassende Patientenverfügung unterschrieben.
Für weitergehende Maßnahmen ist jetzt zu spät. Meine Schwiegermutter würde es auch nie fertig bringen, sich selbst ein tödliches Medikament zu verabreichen. Dazu ist sie zu ängstlich.

Aber diese Erlebnisse sorgen dafür, dass ich für mich auf jeden Fall Vorsorge treffen werde.
Zitat:
Zitat von Clea Beitrag anzeigen
Meine Mutter hatte zum Morphin immer Haldol bekommen.
Das sollte in dem Fall gegen die Übelkeit bei Morphin helfen.
Die Ärzte haben schon zig Mittel ausprobiert, jedoch hat keines gewirkt. Das, was minimal geholfen hat, kann nur oral verabreicht werden. Das bekommt sie nicht mehr runter.

Morphin bekommt sie noch nicht. Schmerzen hat sie glücklicherweise bisher nur leichte, die mit Novalgin behandelt werden. Aber ich wünschte, sie würden ihr Morphin geben, da Morphin ja auch eine sedierende, dämpfende Wirkung hat.
Zitat:
Zitat von Clea Beitrag anzeigen
Dir wünsche ich viel Kraft.
Danke, aber meine Frau nimmt das viel stärker mit. Die beiden haben eine innige Bindung. Meine Schwiegermutter hat die letzten 15 Jahre bei uns im Haus gewohnt. Glücklicherweise haben wir gerade Urlaub, so kann meine Frau bei ihrer Mutter im Krankenhaus sein.

Nachtrag:
Zitat:
Zitat von Clea Beitrag anzeigen
Meine Mutter hatte zum Morphin immer Haldol bekommen.
Seit heute Nachmittag bekommt sie nun Haldol. Und es hat tatsächlich etwas geholfen. So musste sie heute im KH noch in ein anderes Zimmer ziehen (zum x.ten Mal). Bisher ging das so gut wie gar nicht wegen ihrer Übelkeit.

Wenn 4 Tage zurück 100% wären, wäre sie heute bei 40%. Das Sprechen fällt ihr schwerer, sie läßt zunehmend den Mund auf, die Füße zittern und sie ist insgesamt unruhiger.

Aber sie kämpft noch. Sie weicht tieferen Gesprächen aus, haben ein paar Mal in den letzen Tagen versucht mit ihr über den Tod zu sprechen, dass sie sich nicht um uns sorgen muss. Aber sie denkt die ganze Zeit darüber nach, was aus uns wird, wer zukünftig vormittags auf unsere Hunde aufpassen kann. Die beiden Hunde hat sie tief in ihr Herz geschlossen.

Wir haben sie heute gefragt, ob sie Morphin möchte. Aber sie hat darauf nicht geantwortet. Wir glauben, dass sie diesen Schritt nicht gehen möchte, weil sie den Verlust des klaren Denkens befürchtet. Sie kann nicht loslassen.

Geändert von gitti2002 (27.07.2017 um 23:24 Uhr)
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