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Alt 11.05.2007, 21:59
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Registriert seit: 14.08.2006
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Standard AW: Panische Angst vor Metastasen

hi maus!
so doof es klingt, aber eine chemo schafft einen wirklich immens, da will man wirklich nur noch auf dem sofa rumhocken oder im bett liegen + dösen. mir gehts teilweise genauso, obwohl jedermann weiß, wie gut ein wenig bewegung sein kann. ich wohne allein, + man sollte ja denken, den abwasch zu machen oder den müll raustragen muss ja wohl jeden tag möglich sein. shit happens, während der chemo geht man manchmal noch nicht mal in die küche rüber um sich einen tee zu machen. lasse Deiner mutter den raum + die zeit die sie braucht um die chemo so gut wie möglich durchzustehen.
ich stimme beene zu wenn sie meint, die ängste Deiner mom nicht zu vernachässigen, sie ernst zu nehmen. wir sprechen hier über KREBS, vergiss das nicht. da reicht ein "wird schon wieder!" leider nicht aus, ich kenne das auch von den gutgemeinten mutmachern in meiner umgebung. das geht teilweise in ein ohr rein + zum anderen raus. es gibt stufen, auf denen eine krankheit vom patienten erfahren + verarbeitet wird, wie verdrängung, wut, feilschen, depression etc. (sehr schön nachzulesen in barbara ann brennans "licht-heilung"). zwischen diesen ebenen springt man immer mal wieder hin + her + da die diagnose noch so frisch ist wird Deine mutter noch schwierigkeiten haben, all das überhaupt im kern zu begreifen. von außen kann man den patienten dann auch nicht in die positive sicht schubsen...

ich kann Euch allen nur einen tipp geben: lest soviel Ihr könnt! es gibt auch ein gutes buch für angehörige, darin sind auch gut die mentalen seiten der krankheit beschrieben + was der kranke jeweils braucht. es heißt "heilung in der familie". auch die bücher carl simontons sind sehr gut geschrieben.

auch empfehle ich zur begleitung der nebenwirkungen eine ärztin mit homöopathischer ausbildung oder eine erfahrene heilpraktikerin mit ins boot zu nehmen.
desgleichen ist eine psycho-onkologische betreuung sinnvoll um Deine mutter emotional + mental zu stärken. hierzu das buch "diagnose krebs. wendepunkt + neubeginn". diese art der betreuung kann auch für Dich + Deinen vater sehr sinnvoll sein.

euch alles gute,
Yours truly
norbert
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