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Alt 25.01.2009, 10:14
Kaline Kaline ist offline
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Registriert seit: 25.01.2009
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Standard AW: Behandlung mit Nexavar

Hallo, ich bin neu hier. Ich muss mir einfach mal alles von der Seele schreiben. Wie alles von Statten geht.

leider liest man mehr negatives als positives, was dieses Medikament (Nexavar)angeht.

Mein Vater (50 Jahre) hat Lerberkrebs. Er hatte letztes Jahr einige Untersungen, warum genau weiß ich nicht. Das war ungefähr April oder Mai 08. Mein Vater hatte einen Befund bekommen. Er klagte im Oktober, dass ihm seine Rippen weh tun. Er meinte sie seien geprellt. Wir machten uns also alle keine Gedanken darüber. Den Befund, welchen er bekommen hat, hat er erst ein halbes Jahr später bei seinem Hausarzt abgegeben. Meine Vater wußte, dass er etwas hat. Kurz vor Weihnachten kam er ins Krankenhaus. Es wurde wieder eine Darmspiegelung, Magenspiegelung und andere Untersuchungen getätigt. Dann war es auch für alle Beteiligten klar: Es wurde nämlich ein Tumor, welche 9cm und bösartig ist festgestellt. Er kam am 22. Dezember 08 wieder nach Hause. Ein Termin für eine OP wurde gleich vereinbart. Das mit diesem Tumor war die eine Sache. Zu Heilig Abend saß mein Vater alleine im Wohnzimmer und ich setzte mich zu ihm, weil ich mehr Informationen von ihm haben wollte. Er meinte der Tumor an der Leber wäre sein kleinstes Problem. Dann erzählte er mir, dass es wohl von der Lunge käme. Mein erster schlimmer Gedanke war, mein Opa, also sein Vater starb an Lungenkrebs. Das war so der erste große Schock. Gut, es war nun der 12. Januar an dem er wieder ins Krankenhaus musste. Am nächsten Tag haben sie ihn operiert. Die haben ihm an der rechten Seite aufgemacht und den rechten Lungenflügel zusammen fallen lassen, damit sie falls sie etwas finden sollten Proben entnehem können. Hätten sie keine Metastasen in der Lunge festgestellt, hätten sie wohl den Tumor an der Leber entfernt, aber dies geschah leider nicht. Ich hatte noch am Tage der OP einen freien Tag. Meine Mutter fragte mich, ob ich nicht kommen will und mit ihr ins Krankenhaus gehen möchte, damit sie nicht alleine ist. Also fuhr ich natürlich zu meiner Mutter. Wir besuchten ihn nach der OP auf der Intensivstation. Total verkabelt und verschlaucht. Er war noch nicht ganz dar. Er konnte kaum reden und durch die Sauerstoffmaske konnte man ihn kaum verstehen. Ihm liefen an den Seiten Tränen herunter, man spürte die Angst und die Enttäuschung, dass sie nichts entfernt haben. Ich konnte mir die Tränen dann auch nicht verkneifen. Meine Mutter und ich fuhren nach einer Stunde Besuchszeit wider nach Hause. Ich rief dann bei mir an der Arbeit an und sagte, dass ich erstmal nicht komme, wegen meinem Vater und meine Mutter wollte ich nicht alleine lassen, da mei Bruder auf Montage war und meine Schwester in Österreich wohnt. Zwei Wochen habe ich frei bekommen.

Als mein Vater nach drei Tagen wieder auf einer normalen Station lag, ging es ihm wieder besser. Alle Kabel waren endlich draußen und der Schlauch, womit der rechte Lungenflügen wieder mit Unterdruck aufgebaut wurde auch. Er spuckte noch Blut von der OP, aber war normal, da es wohl raus mußte.

Es wurde mit den Ärzten so geredet, dass sie jetzt den genauen Befund abwarten und sich dann hinsetzen und überlegen, wie, welche Chemo, da eine OP und Transplanation wohl nicht mehr möglich ist. Sie wollten es so modeln, dass mein Vater ab und zu noch an die Arbeit gehen kann. Er ist Kfz-Mechaniker. Mein Vater konnte nie ohne Arbeit.

Am Dienstag, den 20.01.09 haben sie ihn aus dem Krankenhaus entlassen. Mit einer nicht so wirklich schönen Nachricht. Es gibt nichts mehr für ihn. Er wurde zu einem Arzt geschickt, der ihm Nexavar verschreiben soll. Scheiße ist das.

Gerade eben bin ich wieder in ein tiefes Loch gefallen......


Nun gut, mein Vater hat am Mittwoch mit Nexavar angefangen. Ihm ist ab und zu schwindelig, Übelkeit und Durchfall und Müdigkeit. Das sind die Nebenwirkungen, bis jetzt.

Ich begreif das alles nicht. Ich weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist. Soll ich recherchieren, ob es noch Alternativen gibt. Macht mein Vater da mit. Ich habe bis jetzt nur gelesen, dass dieses Medikament nur eine Herauszögerung ist. Im Durchschnitt ca. sechs Monate, wenn überhaupt. Die Ärzte reden uns ein, dass das Medikament den Tumor vielleicht schrumpfen lässt und die Metastasen an der Lunge sollen weg gehen.

Ich merke selbst, wie negativ ich schreibe und denke. Aber wenn man mal alles zusammen zählt ......

Ich weiß nicht, ist es besser mich damit abzufinden, dass ich meinen Papa bald nicht mehr habe oder sollte ich diesen Gedanken verdrängen. Wer kanns mir sagen.

Es ist alles zum kotzen.

Bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber ich habe mich im Moment irgedwie selbst nicht mehr so unter Kontrolle.

Ich wünschte es gäbe jemanden, der von Nexavar geheilt wurde ....

Was haltet ihr von Naturheilverfahren? Oder ist dies nur eine Art von Verzweiflung, nach etwas zu suchen, obwohl es keinen Ausweg gibt, ich weiß es nicht.

Ich bin ein Papakind und mein Papa steht bei mir wirklich über alles. Er darf ihn mir nicht weg nehemen, noch nicht, vielleicht in zehn Jahren .........


Ich hoffe, dass ich ein paar Antworten bekomme. Gute und leider auch schlechte, die man wohl leider so hin nehmen muss.

Bis dahin, schon einmal danke
Gruß Kaline
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