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Alt 08.03.2016, 12:17
Flisiklaus Flisiklaus ist offline
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Standard AW: Bauchfellkrebs

Ich bin jetzt 2 Wochen zu Hause und mir geht es von Tag zu Tag besser. Die OP in Regensburg war doch aufwändiger als gedacht. Es wurde dann doch eine 9 Stunden-OP einschließlich HIPAC. Zum Anfang mussten die Verklebungen und Verwachsungen im Bauchraum gelöst werden, um sich ein Bild vom neuerlichen Krebswachstum machen zu können. Dann erfolgte das Abtragen der sichtbaren Tumore, wobei der Darm an verschiedenen Stellen übernäht werden musste. Der Restmagen war zum Glück nicht befallen. Kompliziert wurde es dann bei der Beseitigung des neuerlich gewachsenen Tumors im kleinen Becken. Hier wurde dann der Urologe hinzugezogen, da auch die Blase in Nachbarschaft zum Dickdarm etwas abbekommen hatte. Es wurde entschieden, die Blase oder Teile der Blase nicht zu entfernen, da der Krebs sich von der Blasenoberfläche gut entfernen ließ. Nach drei Tagen Intensivstation ging es zurück auf die Normalstation. Die ersten Tage waren wirklich sehr anstrengend und ich rechnete schon mit einem längeren Krankenhausaufenthalt. Aber nachdem die Drainagen Stück für Stück gezogen werden konnten und ich so meine Bewegungsfreiheit zurückgewonnen hatte, ging es sehr schnell aufwärts. Ich konnte in der zweiten Woche schon wieder kleine Portionen essen und drehte jede Stunde meine Runde auf der Station und zwei mal pro Tag erklomm ich das Treppenhaus. So konnte ich 13 Tage nach der OP bereits entlassen werden. Natürlich waren auch einige kleine "Hindernisse" zu überwinden, wie ein zu hoher Ruhepuls, Kaliummangel und hohe Entzündungswerte (Leukozyten) im Blut. Aber das ist nunmehr Geschichte und ich konzentriere mich jetzt auf den Wiederaufbau der Muskulatur und natürlich auf eine moderate Gewichtszunahme, was angesichts des sich noch nicht im Gleichgewicht befindlichen Verdauungssystems nicht so einfach ist. Aber ich bin da optimistisch und wenn ich je Woche 1/2 Kilo zunehme, dann geht das in Ordnung. Wichtig ist für mich erst einmal, dass sich die OP in Regensburg gelohnt hat und ich für die nächsten zwei Jahre mein Leben normal weiterführen kann

@Katuschka
Ja, wer sich hier im Forum anmeldet und schreibt macht das nicht aus Jux und Dollerei. Was du hier über die Behandlung deines Vaters schreibst, kommt mir in einigen Punkten eigenartig vor. Kann aber auch daran liegen, dass einige wichtige Informationen zur Diagnose und Therapie von den Ärzten nicht ausreichend kommuniziert worden sind. Ich stehe einer Chemo bei Befall des Bauchfells eher skeptisch gegenüber. Ein Indiz, ob eine Chemo überhaupt wirken kann sind die Tumormaker im Blut, insbesonder der CEA und CA- Wert und deren Entwicklung. Wie hoch sind den diese Werte bei deinem Vater?
Und noch ein Punkt: Mir erscheint eine CT-Untersuchung zur Entscheidungsfindung, ob eine OP nach Sugarbaker oder eine Chemo als erstes zu erfolgen hat, als unbedingt notwendig. Wurde die CT bei deinem Vater wirklich nicht gemacht oder wenigstens erwogen?

So, ich habe jetzt lange genug am Computer gesessen und muss mich erst mal "lang" machen.

viele Grüße von Klaus aus Berlin
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Der Krebs kann nie der Gewinner sein, denn wer heimlich mit Vorsprung startet erhält keinen anerkannten Sieg.
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