Thema: Kinder
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Alt 18.06.2002, 20:34
Gast
 
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Standard Kinder

hallo Ihr Lieben,
ich selbst habe am 24.4.2001 meinen Vater verloren. Er war 70 Jahre, kerngesund. Er sagte morgens zu meiner ma, ich leg mich einen Augenblick aufs Sofa, (das machte er öfter einfach so). Dann legte er sich hin, schloß seine Augen und starb - einfach so.
Mir hat es damals total den Boden unter den Füßen weggerissen, ich habe mechanisch alles geregelt, für die Beerdigung, da meine Mutter eigentlich nur verwirrt war und zu nichts in der Lage, tröstete meine Mutti,meinen Mann und meine 3 Kinder (24, 17 und 10) Ich weinte nicht, ich handelte einfach nur. Nach der Beerdigung war ich nicht mehr in der Lage zu arbeiten, ich hatte das Gefühl, ich könnte gut Waisenrente beantragen, so klein und einsam habe ich mich gefühlt, und das obwohl ich 42 war und selbst schon erwachsene Kinder hatte. Ich war wie gelähmt. Ich konnte nicht weinen. Fast 1 Monat später war ich morgens um 8:00 im Krankenhaus, weil ich operiert werden sollte. Auf einmal kam einSturzbach von Tränen und ich weinte bis Mitternacht unaufhörlich Man holte den Krankenhauspfarrer und meinen Mann, weil ich mich garnicht mehr beruhigen wollte bzw. konnte.
Aber danach fing es ganz langsam an besser zu werden, ich konnte weinen und einen für mich gesunden Trauerprozess durchleben, der sehr schmerzhaft war und auch nach mehr als 1 Jahr nicht ist. Allerdings ist es mittlerweile so, das ich immer häufiger von Dankbarkeit erfüllt bin, das ich 42 Jahre einen wunderbaren Vater hatte, der mich geliebt hat und ich denke immer häufiger mit wehmütigem Lächeln an ihn und der Schmerz verändert sich und ist leichter geworden.
Ich schreibe dies für alle von euch, die jetzt gerade in dertiefsten Trauerphase sich befinden, um euch ein wenig mut zu machen.
Nehmt die Trauer an, sie ist gesund und hilfreich und sie wird sich verändern und es werden die schönen Erinnerungen in den vordergrund treten.
Alles Liebe an euch

Marlies
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