Einzelnen Beitrag anzeigen
  #68  
Alt 19.11.2012, 21:18
Klecks Klecks ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.07.2012
Beiträge: 99
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Zusammen...

wir waren ja heute zum Ultraschall und Gespräch beim Onkologen einbestellt.
Vorher habe ich mir daheim bei meinen Eltern diverse Streitigkeiten angehört und von meinem Vater erneut die Aussage, dass er aufhören würde, dass er dann eben sterben würde, er hätte keine Lust mehr...

Direkt vorweg: Es ist natürlich seine Entscheidung, ob und wie es weitergeht. Ich würde es auch akzeptieren können. Aber seine "offizielle" (vielleicht ist es in Wahrheit eine andere) Begründung ist die, dass er keine Lust mehr hat, ständig zum Arzt zu gehen, immer die Warterei.... usw. usw.
Das kann ich nicht akzeptieren...

Mussten dann auch natürlich passenderweise eine Stunde im Wartezimmer sitzen.... zeitweise gelang mir die Ablenkung ganz gut... dann aber ging das "nörgeln" wieder los.
Ich verstehe das, wirklich, zwei Stunden in einer onkologischen Praxis sind wirklich harter Tobak...
Aber dafür alles aufgeben.

Naja, der Arzt hat sich dann entschuldigt... mein Vater war milde gestimmt. Ultraschall war "soweit alles gut". Auf Nachfrage: Keine Auffälligkeiten festgestellt.

Der Arzt will jetzt bis Weihnachten Chemo weitermachen, also 8 Zyklen insgesamt. Sei seiner Meinung nach die höchste Anzahl, die man machen kann.... im Netz hatte ich was von 6 gelesen?! Nuja.
Nächster Zyklus übernächste Woche.... mein Einwand, dass dann aber vier Wochen zwischenliegen statt drei... naja: Arzt ist nächste Woche auf Fortbildung. Kann der Kleinzeller in der einen Woche wieder extrem wachsen? Ich weiß es nicht. Diese Gedanken...

Dann am 08.01. ct. Wenn alles mind. "so bleibt", kommt dann Kopfbestrahlung, ggf. auch Lunge... wird dann wohl entschieden.

Mein Vater tut mir so Leid.... wenn mir jemand vor ein bis zwei Jahren erzählt hätte, was ich heute für Empfindungen habe, hätte ich ihn für verrückt erklärt....
Es ist alles sehr verzwickt. Mein Vater hat uns lange Jahre das Leben sehr sehr schwer gemacht.... erst jetzt, mit dieser Krankheit, ist mir bewusst geworden, dass ich ihm verziehen habe.... trotz allem, was er gemacht hat.... das hat niemand verdient...

In der einen Minute sagt er, will abbrechnen... in der nächsten erzählt er mir, dass er nächstes Jahr Kürbisse pflanzen wird...
Wie zerrissen muss er selbst sein?

Hatte zwischenzeitlich beschlossen, alles mit mir allein auszumachen, sprich, im Freundeskreis dieses Thema zu meiden, da ich mehr und mehr das Gefühl habe, dass man mich nicht versteht. Vielleicht kann man die Gefühle auch nur verstehen, wenn man selbst mal eine solche Situation erleben musste. Ich weiß es nicht. Allerdings läuft das auch nicht wie erhofft... ich muss mich jetzt fragen lassen, warum ich so kurz angebunden bin..

Dieses Thema dominiert einfach alles...

Ach herrje... ich weiß gar nicht, was ich jetzt alles so geschrieben habe... in meinem Kopf ist alles wirr...
Ich glaube, ich muss versuchen, ein wenig zu schlafen...

Sorry, falls Ihr bis hierher gelesen haben solltet...

Alles Liebe...
Mit Zitat antworten