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Alt 27.01.2002, 09:32
Gast
 
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Standard Welche Hilfe gibt es f. Angehörige

Liebe Inge,
danke für die schnelle und liebe Antwort. Es tut gut, wenn frau weiß, daß es noch Menschen gibt, die einen verstehen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass in unserer leistungsbezogenen Welt auch meine unmittelbaren Mitmenschen und selbst "Freunde" von argem Mißtrauen (=Neid) geprägt sind, wenn jemand "krank feiert". Wobei ich selbst dies keineswegs als "feiern" betrachten kann. Allerdings als Chance, mir auch über Machtstrukturen von Arbeitgebern Gedanken zu machen und mich zu fragen, ob ICH das denn noch will. Mich trifft es sehr, wenn nachbarn und "Freunde" immer als erstes fragen: "Bist du denn noch krankgeschrieben?" Dies scheint die zentrale und alles interessierende Frage zu sein...In solchen Situationen erkennt man wirklich seine Handvoll wirklicher Freunde!
Ich denke wirklich, daß das nur verstehen kann, wer schon in einer solchen Situation war. Ein dickes Fell? Tja, das brauche ich schon bei den Aggressionen und Eskapaden des Kranken, aber auch noch in einem 8STunden-Tag? Kann ich nicht schaffen. - Mir macht überdies eine ungeahnte Schlaflosigkeit zu schaffen - aber auch das nimmt ja niemand wirklich ernst! Die Ärzte verschreiben letztlich auch nur Schlafmittel. von denen ist man dann den ganzen Tag eingelullt, und man muß so schon genug erledigen.
Ich finde es auch schrecklich anstrengend, alle 8-14 Tage wieder zu meinem Arzt zu tapsen und ihm zu sagen, daß es "immer noch nicht geht". Manchmal habe ich Angst, daß er mir auch eine Standpauke hält und sagt, ich müsse mich jetzt allmählich mal zusammenreißen. Ja, das ist es: der Anspruch meiner Außenwelt, ich müsse mich "nur" etwas mehr zusammenreißen!
Mit traurigen Grüßen
Paula
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