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Alt 15.01.2017, 10:02
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carlchen carlchen ist offline
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Standard AW: Nicht traurig sein, sondern dankbar, daß ich gehabt habe



Ja wir schaffen das - oder auch nicht.
Hier kann ich es ja schreiben, aber nun ist es schon der 3. Winter, denn Klaus nicht mehr erlebt.
Vielleicht ist es ja oben oder unten wo auch immer etwas entspannter wie hier.

Die liebe Arbeit - Problem Nr. 1, die neue Arbeitszeitregelung, ich arbeite mehr Stunden in der Woche bzw. voll durch und habe dann dafür mal eine Woche frei. So der Plan.
Problem Nr. 2 - die Patienten. Ich muß langsam Abstand halten zu all den Chemopatienten. Zu vieles erinnert mich an Klaus. Wie Frau H. , ich wollte sie einer Untersuchung abholen ( Station hatte keine Zeit - auch so ein Ärgernis - egal)
Frau H. saß da mit ihren Mann und schaufelt sich regelrecht Donauwelle in sich rein. Ich aus Scherz und weiß am 2. Tag der Chemo kann es einem bescheiden gehen, " Immer nur zu so lange es geht."
Due Chemo hat man abgebrochen, sie hat einen Pilz und ist am Donnerstag zum Sterben nach Hause.
Wir haben so an die 1o Patienten, die immer regelmäßig zu Chemo kommen.
Zu jedem habe ich eine Geschichte, aber es macht mich fertig.
Noch gut ein Jahr und ich kann meine Therapie wieder fortsetzen.
Ein wenig unfair, ich habe da meinen Diagnoseschlüssel, zahle einen Aufschlag bei der Krankengeldversicherung aber es gibt eine Sperre.

Was mache ich, beobachte gerade wie die Männer aus der Nachbarschaft Schnee schippen. Könnt ihr euch vorstellen, uns habe sie unsere gute Schneeschaufel geklaut. Werde mal meine Töchter animieren, dafür koche ich.

Euch einen schönen Sonntag und Morgen darf ich wieder früh los fahren, wegen dem Schneechaos.

Carlchen
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