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Alt 09.06.2008, 14:11
hummelflug39 hummelflug39 ist offline
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Registriert seit: 08.06.2008
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Standard AW: Betrogen, Verloren und jetzt Hinterbliebene

Erstmal vielen Dank für Eurer Verständnis, Eure Gedanken und in den Arm nehmen. Ich komme mir halt im Moment überall verloren vor, weil ich halt nirgendwo in ein "Raster" passe. Bisher habe ich noch niemanden kennengelernt, der in einer ähnlichen Situation ist. Ich habe mich zwar auch in die Hände einer Psychotherapeutin begeben, die mir auch sehr viel hilft, aber an den anderen Tagen in der Woche ist man halt alleine mit seinen Gedanken und Gefühlen.
Es war sicher vieles nicht in Ordnung in unserer Ehe, wir hatten viele stressige Zeiten - Hausbau, drei Kinder, stressige Arbeit...- aber ich habe immer versucht daran zu arbeiten, dass es nicht zerbricht und das war alles für die Katz' weil da doch bei meinem Mann nichts mehr angekommen ist. Der war schon längst bei jemand anderem, wobei er da wohl auch mehrer Frauen hatte und eben auch Männer. Da frage ich mich jetzt auch:"Mit wem war ich da eigentlich verheiratet und wen habe ich da geliebt?" Erst habe ich alles auf den Tumor geschoben, weil der ja, dadurch das er im Gehirn saß, auch mächtig was vom Wesen verändert. Aber der Zeitraum ist zu lange. Es waren schon so viele Jahre in denen er mich betrogen hat. Wie kann ich jetzt wieder vertrauen? All' das Schöne was ich mit ihm erlebt habe ist plötzlich so falsch. Ich hätte gerne noch mit ihm über alles reden wollen. Aber hat nicht mehr mit mir gesprochen. Nur das Nötigste. Ich finder er hat auch die Kinder hat er im Stich gelassen. Auch ihnen konnte er nichts mehr mit auf den Weg geben, dass sie von ihm geliebt werden.
Die erste Zeit waren sie recht stabil, ich glaube weil sie gemerkt haben Mama ist stark und dann schaffen wir das auch. Jetzt wo meine Kraft so ziemlich am Ende ist, fällt mein Großer (15 Jahre) plötzlich in ein "Loch". Er sagt:" Mama, mir geht es so sch..., aber ich weiß nicht warum." Ich versuche alles um ihm zu helfen, aber es ist sehr schwer. Ich habe meinen Kindern auch einen Familientherapeuten vorgestellt und ihnen angeboten, dass sie mit ihm Gespräch führen können, aber sie sagen nur: Mama, wir haben doch Dich und einen anderen wollen wir nicht. Das ist zwar super schön, dass die Kinder so etwas sagen, aber ich habe Angst, dass meine Kraft nicht reicht. Ich bin auch so viel mit meinen Gefühlen beschäftigt. Ich bin jetzt 43 Jahre, eigentlich noch jung, aber ich fühle mich, als wenn ich schon Jahre älter wäre und am liebsten hätte ich auch schon alles hinter mir und müßte nicht mehr alles ertragen. Meine Jungs sind mein einziger Grund, warum ich noch hier mit.
Es tut mir leid es hört sich sicherlich sehr jammerig an, aber an manchen Tagen kann ich den Schmerz kaum ertragen.
Liebe Grüße an Euch alle
Marion
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