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Alt 13.10.2004, 23:38
Gast
 
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Liebe Freunde,Der nachfolgende Text ist von mir sunny, aufgesprochen, steffi hat ihn für mich geschrieben.

ich bin es, sunny. D.h. Steffi schreibt dies für mich weil ich im Moment zu schwach bin. Ich danke euch zunächst für eure liebe Anteilnahme, das tut mir sehr gut. Ich möcht auf die Geschichten oben nicht eingehen, das war nie meine Art, das war nie Sinn und Zweck meines threads, ich wollte immer helfen und zulassen, dass man auch mir hilft, mit Worten,mit Gedanken, mit Gefühlen, mit Gebeten.
Ich bin heute, ganz kurzfristig, quasi, ohne es zu merken, aus dem Krankenaus entlassen worden..warum:ich kam gerade von meinem dritten Knochenzintigramm (es mussten so Viele an untersschiedlichen Geräten und in unterschiedlicher Lage, sitzend,liegend etc. gemacht werden weil auch die Darstellung der Knochen im Bereich Becken sehr schwer geworden ist),da erwartete mich auch schon der leitende Arzt, ihr wisst ja, dass ich mich im anderem KH während des Stäbchenlegens in den Harnleitern mit einem Bakterium infiziert haben. Daraufhin habe ich nun zwei mal hintereiander Antibiotika bekommen. Der neueste Urintest hat ergeben, dass das Bakterium multiresistent geworden ist (MRSA)und somit ein spezielles Antibiotikum gegeben werden muss. Des weiteren hieß es, dass ich isoliert werden muss, weil der Keim ansteckend ist, was aber dort zur Zeit nicht möglich ist, zuwenig Betten, ich würde ein Dreibett Zimmer in Beschlag nehmen und die beste und wohl auch einzige Lösung wäre wenn ich
nach Hause fahre. Ich muss nun drei mal negative Urintests eingereicht haben, um wieder in Behandlung gehen zu können denn eigentlich standen noch Vorstellungen in der Strahlentherapie und in der Gynäkologie an, man wollte schließlich versuchen, per Lokalbestrahlung (wenn Diese möglich wäre) die Blutungen im Darm und in der Gebärmutter zu stoppen....also wurde ein Krankentransport bestellt,ich musste das Zimmer verlassen, wurde nochmal, zum vierten Mal; zur Knochencyntygraphie gerufen, als ich dann wieder kam, sagte man mir, ich könne noch im Aufenthaltsraum warten, der Wagen kommt in 45 min.
So ists geschehen, ich bin nun hier, habe Desinfektionsmittel da und trage Mundschutz. Ich hoffe, ich kann das schnell hinter mich bringen damit die Chemo weiterlaufen kann-ich habe sie dieses Mal recht gut vertragen, soweit ich das bis heute beurteilen kann, habe mich nur zwei mal übergeben und konnte essen und trinken.

Liebe Freunde, bitte akzeptiert meinen Wunsch und geht nicht mehr auf irgendwelche Streiterein ein, sie kosten nur immens viel Kraft die ich nicht habe-es ist jetzt das Wichitgste den Kampf neu aufzunehmen, zu hoffen und zu bitten dass auch Gott mir beisteht und mir noch Zeit schenkt.

Ich danke euch, melde mich sobald es Neuigkeiten gibt entweder wieder über diesen Weg (entweder wieder via Diktiergerät und Steffi muss nur abtippen)oder ich schaffe es bald wieder selbst zu schreiben.

Ich habe nun auch Krankengymnastik und Lymphdrainage zugesprochen bekommen, das hilft bestimmt um mich ein bisschen auf die Beine zu bringen-die Krankengymnastin kommt auch zu mir nach Hause was ich sehr toll finde.
Zu allerletzt einen Satz, den ich an meine Familie richte, sonst gehen meine letzten Wünsche ja immer an Alle-dies nun an meine Familie...:ich liebe meine Familie,egal ob Streit oder nicht, ob Unstimmigkeit oder nicht, ob Missverständnisse oder nicht. Das habe ich immer getan, das werde ich immer tun. Ich weiß, meine Familie liebt mich auch und wird es auch immer tun.
Liebe ist ein Gefühl von Dauer, ein Gefühl das überlebt-alle Zeiten-die Guten und die Schlechten-die Liebe bleibt,ist zeitlos und endlos.

eure sunny