Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 29.07.2003, 10:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo, Tina,
wenn ich deine Zeilen lese, laufen mir die Tränchen nur so die backe runter-das, was ich eigentlich bei meiner Mama, meinem Mann und meinen Kindern nicht kann.Ich denke immer, ich muß bei meiner Mama ganz stark sein, sie soll nicht sehen, wie ich leide, denn dann geht es ihr nur schlechter, wenn sie auch noch sieht, wie schlimm es für mich ist.Sie ist auch tapfer, versucht stark zu sein.Sie hat jetzt zwei Tage lang das ganze haus geputzt, als wolle sie seine letzten Spuren verwischen, aber das funktioniert natürlich nicht.
Am samstag hat mein papa Geburtstag gehabt-das war schlimm-wir haben zusammen Kaffee getrunken, waren abends essen und natürlich bei ihm am Grab-er ist bei uns, aber sein Platz ist leer-das ist so komisch-wir lachen auch mal wieder, und wenn es über kleine Anekdoten meines Papas ist, doch ich gleube er freut sich, wenn wir über ihn lachen können-er hat auch so gerne gefeiert ...
Ich bin mir ganz sicher, das unsere Papas immer bei uns sind, und wir haben jetzt auch einen Schutzengel mehr-bestimmt passen sie gut auf uns auf!
Ich habe auch ein Bild von meinem Papa aufgestellt und davor eine Kerze-über dem Fernseher-so ist er abends bei uns.Ich schau aus dem Fenster und rede still mit ihm-da fühle ich ihn mir näher als auf dem Friedhof-da ist nicht mein Papa!
Meine Kinder vermissen ihren Opa auch dolle-und sie erleben auch meine Traurigkeit, aber man kann sich ja nicht immer verstellen-mein Kleiner (5) sagt doch letztens zu Mir:Mami, ich will mal mit dem Flugzeug fliegen-Nachts-und dann soll der Pilot beim Opa mal anhalten, und ich bleib ein bischen da-dann holst Du mich wieder.Ich hätte heulen können, aber so ein Kerlchen macht sich so wunderbare Gedanken...
Ich glaube jedes erste Fest-Weihnachten (oh je, ich darf gar nicht daran denken), Ostern, und vor allem geburtstage sind schlimm, und werden auch immer schlimm bleiben, aber wir haben so wunderbare Erinnerungen an ihn, und es fallen uns immer mehr Erinnerungen ein über die wir reden und das tut gut.Ich habe riesen Angst gehabt vor seinem Geburtstag, aber es war ein stiller, schöner Tag voller liebevoller Erinnerungen.Du schaffst Deinen Geburtstag auch, und Dein Papa ist bei Dir, ganz nah, gleich um die Ecke...
Mir geht es ähnlich wie Dir-eigentlich fragt nicht wirklich jemand, wie es mir geht, denn alle denken, mir geht es doch gut-hab doch meine Kinder, die mich ablenken, aber so ist es nicht-im gegenteil, ich muß ja meistens fröhlich sein und für sie da sein-kann mich nicht verkriechen, wenn mir danach ist.
Ich frage Dich aber:wie geht es Dir????Jetzt, wo der erste Streß mit beerdigung rum ist...nicht wahr, es ist so leer, so endgültig...
Ich drück Dich aus der Ferne mal ganz fest...
Andrea
Mit Zitat antworten