Thema: meine Mama
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Alt 05.10.2004, 15:49
Gast
 
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Standard meine Mama

Hallo,

bin heute etwas unmotiviert zu arbeiten, also schreibe ich Euch lieber noch eine Runde. Bei euren Sportlichen Schilderungen kriegt man ja ein richtig schlechtes Gewissen. Ich bekomme meinen Hintern im Moment gar nicht hoch. Weiß auch noch nicht so richtig mit was ich anfangen soll. Ich fürchte aber, ich brauche etwas mit festen TRainingszeiten und am besten etwas Druck dahinter, daß man auch kommt, denn sonst klappt das eh wieder nicht.

Hey Tini, bei deinen Erzählungen über euer gärtnerisches Talent mußte ich echt schmunzeln, aber mir würde es auch nicht besser ergehen. Naja, kann ja noch kommen. Wie gesagt seit 6 Wochen haben wir Haus mit Garten. Aber im Moment kann ich die Grabpflege auch vertrauensvoll in die Hände meines Vaters legen, der liebt es auch zu Hause seinen Garten (besonders seinen Teich) zu pflegen.

Das ihr Schwierigkeiten mit der "Restfamilie" habt, tut mir sehr leid. Ich verstehe mich mit meinem Vater sehr gut, zwar wahrscheinlich auf eine her ungewöhnliche Art und Weise, denn mein Vater ist ein absoluter Verstandesmensch, d.h. wir haben keine innige gefühlvolle Beziehung, aber trotzdem verstehen wir uns sehr gut. Im Gegenteil, seit es meiner Mutter merklich schlechter ging, hat sich das sogar noch verbessert, denn mein Vater ist aufgeschlossener geworden und zeigt auch eher mal Gefühle. Er hat wohl auch aktzeptiert, daß er sich nicht mehr so stark auf meine Mutter fixieren kann, sondern auch andere Kontakte herstellen/pflegen muß. Seitdem interessiert er sich auch viel stärker für seine Umwelt (betrifft nicht nur mich und mein Leben, sondern auch alle anderen, die er trifft). Früher war es einfach so, daß meine Mutter alle Kontakte gepflegt hat, (obwohl meine Eltern noch nie einen riesigen Freundeskreis hatten), daß har er jetzt ganz langsam, fast unmerklich übernommen.

Möchte ihr denn über die "unerträglichen Eigenarten" eurer Väter erzählen? Oder lieber nicht? Habt ihr eigentlich noch Geschwiter, die Euch helfen können? Manchmal braucht man ja auch tatsächlich Hilfe, wenn es z.B. darum geht, ELtern/oder vielmehr den verbleibenden Teil der Eltern davon zu überzeugen, daß etwas vielleicht besser ist für sie. Wober, wo wir gerade dabei sind, daß man auch manchmal etwas für die Eltern entscheiden muß. Ich bin sehr froh, daß mein Vater sich etwas ändert (s. oben) und auch viele Pläne macht. Zuerst als feststand, daß meine Mutter uns verlassen wird, hat er mir nämlich große SOrgen breitet. Er wollte unbedingt mit ihr aus dem Leben scheiden. DOch zum GLück konnten meine Mutter und ich ihn davon überzeugen, daß er es wenigstens erstmal versucht. Bevor jetzt Ratschläge in Richtung fachlich Hilfe kommen, dazu würde ich ihn nie kriegen. Ich selbst habe die letzten Monate eine psycho-soziale Beratungsstelle sehr regelmäßig aufgesucht. Das hat mein Vater zwar akzeptiert, und sich auch gefreut, daß es mir geholfen hat, aber gleichzeitig betont, daß er sich das nie vorstellen könnte. Und ich bin schon froh, daß er inzwischen zumindestens anfängt in mir in so weit einen "Ersatz" für meine Mutter zu sehen, daß er mit mir ein wenig auch über Gefühle/Ängste usw. redet.

Achja, fast hätte ich es vergessen. Nein, wir wohnen auch nicht am Meer, nur der Mittellandkanal liegt genau neben dem Friedhof.

So, jetzt geht die SPrechstunde los, muß also mal wieder an die Arbeit.

Liebe GRüße Xadra
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