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Alt 01.04.2018, 22:38
Hexilein Hexilein ist offline
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Standard Schwester - Probleme nach Lungenflügelentfernung

Liebes Forum
Ich wende mich an Euch, da ich mir hilfreiche Inputs erhoffe. Meine Schwester (Nichtraucherin, 51) wurde Ende letzten Jahres nach monatelangem Reizhusten mit einem Plattenepithelkarzinom diagnostiziert. Der inzwischen Hühnerei-grosse Tumor wurde Anfang 2018 in München zusammen mit dem rechten Lungenflügel entfernt (G2pT2bN1M0L1V1).
Die OP hat meine Schwester erstaunlich gut verkraftet. Da 1 Lymphknoten befallen war, wurde einige Wochen später eine adjuvante Chemotherapie mit Cisplatin und Navelbine begonnen, die jedoch sehr schlecht ertragen wurde. Aufgrund lebensbedrohlicher NW beschlossen die Onkologen, die Chemotherapie definitiv abzubrechen. 2 Wochen später stand meine Schwester auf den Skiern! Sie war zwar kurzatmig, hustete viel und musste oft Pausen einlegen, aber es schien ihr den Umständen entsprechend gut zu gehen. Nach wochenlanger Übelkeit vermochte sie auch wieder zu essen.

Nach dem Skiurlaub nahm der Husten zu und da meine Schwester einen Infekt in der verbleibenden Lunge befürchtete, konsultierte sie den Pneumologen. Dieser gab für die Lunge grünes Licht, entdeckte jedoch auf der operierten Seite in der gallertähnlichen Flüssigkeit 2 runde Schatten, welche „Luftblasen“ ähnelten. Er überwies meine Schwester umgehend in die Klinik mit dem ausdrücklichen Auftrag, dass sich die „Chirurgen“ das Bild ansehen! Zudem führte er die zunehmende Schwäche auf einen Infekt zurück (erhöhte Entzündungszeichen; CRP 35) - die Ursache ist bis heute unklar!

In der Klinik wurde eine Bronchoskopie durchgeführt, welche ergab, dass der amputierte Bronchus dicht ist - ein Leck konnte somit ausgeschlossen werden. Der Ursache des Infektes bzw. die erhöhen CRP-Werte wurde nicht geklärt. Antibiotika wurden keine verabreicht. Genauso wenig wurde eine Erklärung für die seltsamen runden Schatten auf dem Thorax geliefert.... Stattdessen wurde ihr erklärt, sie „müsse mehr Geduld haben“. Was das genau heissen soll, z.B ob die Verschlechterung und die Symptome nach einer solchen OP „normal“ seien, konnte/wollte keiner sagen.
Es hatte sich auch keiner der Klinik-Ärzte darum gekümmert, dass meine Schwester eine Reha, Atemtherapie oder Krankengymnastik erhält. Die hat nun der Pneumologe in München (auf mein Drängen hin) ausgestellt.

Was die seltsamen rundlichen Schatten auf der operierten Seite angeht, so lässt mich der Verdacht nicht los, dass es sich möglicherweise um ein Textiloma handeln könnte, also z.B. um Rundtupfer, die bei der OP in der Wundhöhle vergessen gingen. Nicht alle Rundtupfer verfügen über einen Röntgenfaden. Dies würde auch den Infekt erklären und die Ratlosigkeit der Ärzte. Zumindest sollte eine Textiloma differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden....

Inzwischen geht es meiner Schwester schlechter, sie klagt über starken Husten, sehr unangenehme Druckschmerzen hinter dem Brustbein, Schwäche und Übelkeit. Morgens geht es meist besser als in der zweiten Tageshälfte. Medis nimmt sie - abgesehen von Citalopram 25mg (1-0-0) - keine mehr ein.

Wir sind ziemlich ratlos, zumal meine Schwester kaum Infos erhalten hat, WAS sie nach einer Lungenflügelentfernung erwartet, wie lange es dauert, bis sich der Körper erholt und welche die üblichen Beschwerden sind, mit denen sie rechnen muss.

Ich wäre sehr dankbar, von Euch zu erfahren
- welches sind die üblichen Beschwerden nach einer Lungenflügelentfernung?
- kennt jemand von Euch Druckschmerzen hinter dem Brustbein?
- ist es üblich, dass man nach der OP hustet, sogar Hustenkrämpfe bekommt?
- ist es „normal“, dass solche Beschwerden erst 2 Monate nach der Lungenflügelentfernung auftreten?
- gibt es unter Euch auch Betroffene, die eine (adjuvante) Chemotherapie mit Cysplatin und Navelbine so schecht ertragen haben, dass diese abgebrochen werden musste?

Ich freue mich um jeden Beitrag, jeden Tipp von Euch und bedanke mich jetzt schon für Eure Hilfe!!
Hexilein

Geändert von gitti2002 (01.04.2018 um 22:56 Uhr) Grund: NB
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