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Alt 08.12.2005, 09:26
Anemone Anemone ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Hallo liebe Britta,
als auch Betroffene (mein Mann, 65 J. alt, hat BSDK) habe ich Deine Beiträge im Forum gelesen. Eure traurige Geschichte hat so viel gemeinsames mit unserer Geschichte. Wir haben im Frühjahr d. J. die schreckliche Diagnose bekommen.
Das Verhalten Deines Papas erinnert mich so sehr an meinen Mann. Er ist nach der Diagnose sozusagen aus dem KH "geflohen" - mit vollstem Einverständnis des behandelnden Arztes. Seitdem wird er ambulant in einer onkologischen Praxis behandelt.
Die Chemotherapie wurde nun abgebrochen, weil sein Allgemeinzustand ziemlich schlecht ist. Ich möchte jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen.
Wenn es auch schrecklich schwer für Euch alle ist, lasst bitte Euren Papa entscheiden, was mit ihm geschehen soll. Ich denke, wenn Ihr über seinen Kopf hinweg etwas durchsetzt, verletzt Ihr seinen Stolz und seine Würde.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das unendlich schwer ist, man möchte schließlich alles tun, um dem geliebten Menschen zu helfen. Aber letzten Endes ist es ein großer Beweis Eurer Liebe, wenn Ihr Euren Papa so lange wie möglich selbst über sein Leben (oder auch Sterben) entscheiden lasst.
Wir (meine beiden erwachsenen Kinder und ich) haben einige Monate dafür gebraucht, die Wünsche unseres Papas zu akzeptieren, und es war und ist schrecklich schwer. Aber wir meinen, es ist das Beste für ihn, und das ist letzten Endes das Einzige was zählt.
Liebe Britta, ich wünsche Dir und Deinen Lieben ganz viel Kraft für die nächste Zeit und sende Dir (unbekannterweise) viele liebe Grüße,
Anemone
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