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Alt 08.06.2011, 13:50
kerdy kerdy ist offline
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Standard AW: Rezidiv so schnell? - Angst um meine kleinen Kinder

Liebes Birgit-Engelchen,

es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Noch dazu die lieben Kleinen, die einen auf Trab halten...

Die Chemo kann übrigens bei jedem Zyklus unterschiedlich vertragen werden. Meine 7. habe ich super gut weggesteckt, was mich nach eben 7 Zyklen sehr verwundert hat, ich dachte der Körper gewöhnt sich dran (schade wenn es auch die Wirksamkeit betrifft), aber der Tumormarker fiel sogar noch einmal, obwohl er vorher 2 Zyklen stagnierte. Merkwürdig...
Nun dachte ich, die letzte Chemo (letzten Mittwoch) wird ein Klacks, aber Pustekuchen! Mir geht es so elend wie schon lange nicht mehr, sogar spucken mußte ich, meine Kraft ist irgendwo im Universum verschwunden. Und im Rückblick kann ich feststellen, dass jeder Chemozyklus anders verläuft.
Zu deinen Schmerzen kann ich nur soviel sagen: Auch ich hatte insbesondere nach dem 1. Zyklus auch im Zwerchfellbereich große Schmerzen, es fühlte sich an wie Muskelkater oder komplett verspannt/verzogen, jedenfalls nicht krampfartig und es hatte auch nichts mit der Verdauung oder dem Essen zu tun. Diese Schmerzen hatte ich auch schon vorher, allerdings nicht sehr ausgeprägt. Leider sind sie mir bis heute erhalten geblieben, wenn auch längst nicht so schlimm. Mal spüre ich es gar nicht, mal umso mehr, und es ist auch immer eine Frage der Wahrnehmung (insbesondere unsere psychische Verfassung spielt eine große Rolle). Die Ursachen dieser Schmerzen kann mir leider kein Arzt erklären (3 hab ich gefragt), ich bin ja genau in der gleichen Klinik wie Du. Merkwürdigerweise waren die Schmerzen unmittelbar nach der Chemo 1-2 Tage verschwunden (Wirkung des standartmäßig verabreichten Cortison, da entzündungshemmend und krampflösend?? evl. liegt eine gewebliche Empfindlichkeit mit Entzündungsbereitschaft durch die Chemo vor??) und schlichen sich danach wieder ein. Ich habe außer meiner eigenen Theorie keine Antwort und versucht, mich damit zu arrangieren. Vielleicht bekommst Du ja eine. Und ich hoffe, es lässt auch bei Dir nach.

Was die Verträglichkeit im Blut/Knochenmark angeht, muss ich meinen Körper sehr loben, ich bin ohne Spritzen bzw. Blutkonserven über die Runden gekommen, obwohl jetzt meine weißen Blutkörperchen definitiv im Keller sind. Aber es bestünde wohl kein Handlungsbedarf.
Allerdings nehme ich regelmäßig Selen, Vit E, Zink, Lebertrankapseln (nicht lachen bitte) und auch Heilpilzextrakte (Shitake, Maitake, Agaricus), die ja bei EK hilfreich sein sollen, was aber bei mehr als dürftiger Studienlage nicht bewiesen werden kann. Bei Selen ist wohl aber inzwischen anerkannt, dass es die Wirkung der Chemo steigern kann und die Nebenwirkungen abfedert.
Außerdem habe ich mehrfach gelesen, dass Kurkuma in Verbindung mit schwarzem Pfeffer die Angiogenese (Neubildung von Blutgefäßen zum Andocken an die "Versorgungsleitungen", die ein Tumor benötigt um weiter zu wachsen) hemmt, und so nehme ich tägl. vor dem Mittagessen ein viertel Teel. Kurkuma plus Prise schwarz. Pfeffer in Olivenöl gelöst. Ich glaube fest daran, dass es funktioniert (das muß man wohl auch, weil es recht gewöhnungsbedürftig ist).

Nun ist es doch etwas länger geworden. Ich hoffe, du überstehst den 2. Zyklus etwas besser, super finde ich deine Vorstellung vom Gemetzel in deinem Bauch! Die Macht unserer Visionen (leider auch der negativen)wird immer noch viel zu sehr unterschätzt! Ich habe auch während der Chemo meditiert...
Ich schicke viele gute Gedanken auf den Weg zu Dir.
Liebe Grüße
Kerstin

Geändert von kerdy (09.06.2011 um 08:59 Uhr) Grund: was vergessen