Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 18.06.2012, 18:33
Bini88 Bini88 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beiträge: 12
Standard AW: Angst vor dem Ergebnis...

Hallo ihr lieben,

ich bins schon wieder… ich habe mir eigentlich vorgenommen, bis zu den ergebnissen nicht mehr ins netz zu gehen, aber ich weiß auch nicht, was ich sonst machen soll. Jeder um mich herum hat ein normales leben mit normalen problemen und kann meine situation nicht nachvollziehen. Das muss ja auch keiner- zum glück geht’s den meisten menschen gut! Aber Ich habe das gefühl, dass ich momentan an der normalität nicht teilhaben kann. Weil bei mir gerade nichts normal ist. Es fühlt sich an, wie eine glocke unter der ich eingesperrt bin und weder vor noch zurück kann.

Alles hängt von den ergebnissen ab… es geht um krebs oder nicht krebs: um alles oder nichts. Wie kann man da normal in den tag hineinleben? Wie kann man sich mit freunden verabreden und so tun, als ob nichts wäre? Ich kann die leute ja auch nicht die ganze zeit vollheulen… auch meine familie ist überfordert. Mein vater hat mich übers wochenende mit zu sich genommen, damit ich aus meiner bude rauskomme, ist mit mir in den garten zu seiner freundin gefahren. Dort ging es mir etwas besser, und die gartennachbarin hat mich mit reiki und quantenheilung behandelt. Das tat mir zwar irgendwie ganz gut, aber natürlich bleiben die dicken schwellungen unterm arm… aber ich kann ja nicht immer wie ein kleines baby an meinem papa hängen… ich ertrage die normalität um mich herum kaum noch. Hinzu kommt, dass es mir ja körperlich auch nicht so gut geht… selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht rausgehen und die welt umarmen.

Mir scheint der einzige ort, an dem ich mich etwas aufgehoben fühle, ist dieses forum. Zumindest können die mitglieder hier nachvollziehen, wie sich soetwas grundsätzlich anfühlt. Diese ungewissheit und die angst…
Ich war heute beim onkologen. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da war ich schon wieder raus aus dem behandlungszimmer und mir wurde blut abgenommen. Ich soll nun Freitag um 12 uhr wegen den ergebnissen anrufen. Freitag um zwölf???!!! Was ist wenn da nun was rauskommt? Dann kommt das wochenende und dann sitz ich wieder das ganze wochenende wie auf heißen kohlen…? Und was mich auch wundert ist, dass keine weitere sonografie veranlasst wurde, um zu prüfen, inwieweit sich die lymphknoten vergrößert haben… schließlich sind ja die achseln seit der letzten sono am 9.5. weiter angeschwollen… der arzt hat zwar getastet, aber nichts weiter dazu gesagt…

Ich habe nun auch meine mandel-op, die ja eigentlich für diesen Mittwoch geplant war, verschoben. ich könnte mir so eine op jetzt gar nicht vorstellen… und vor allem müsste ich dann vom krankenhaus aus beim onko anrufen… und was ist, wenn die blutwerte auf was schlechtes hindeuten und weitere untersuchungen eingeleitet werden müssen…? Und das alles mit einem offenen hals? Aber was ist, wenn nun meine mandeln auch betroffen sind? Die gehören ja schließlich zum lymphatischen system und manche NHL-Arten befallen ja auch hin und wieder solche regionen. Wäre dann die op nicht eigentlich sinnvoll gewesen? Naja, zu spät- termin ist jetzt sowieso vorerst verschoben.
Mir fehlt da irgendwie die leitende hand, es fällt mir als medizinischer laie einfach zu schwer alles zu koordinieren und einzuschätzen.

Naja, die ersten schritte sind zumindest getan, die ergebnisse müssen nun abgewartet werden und egal, wie man es dreht und wendet: es wird nuneinmal eine gewisse zeit in anspruch nehmen, bis klarheit besteht. Aber es ist die hölle… und ich bin damit überfordert.

Als ich ca. 10 jahre alt war starb mein lieber opa an den folgen seines krebsleidens. Ich habe sehr an ihm gehangen, es war damals so eine schlimme zeit für uns alle - es hat mich wohl traumatisiert. Ich schätze, dass ich u. a. wegen dieser erfahrung nun so aufgelöst bin…

Weil ich nicht weiß, was ich tun kann, damit es erträglicher wird, schreibe ich nun hier. Ich hoffe, ich gehe euch damit nicht allzu sehr auf die nerven. Ich habe das gefühl, dass es ein wenig hilft, wenn man sich seine gedanken von der seele schreiben kann… ich wüßte nicht, wem gegenüber ich sonst so offen mit diesen gedanken sein könnte.

Es grüßt ganz lieb, sabrina