Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 05.06.2002, 18:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard adenokarzinom - metastasenbildung

Hallo Matti, toll, dass es jetzt doch so schnell geklappt hat, denn die Warterei und damit verbundene Ungewissheit ist zu allem hin eine zusätzliche Belastung für Betroffene. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass die Bestrahlungen erfolgreich sind. Als kleiner Mutmacher: Bei meinem Vater haben sie angeschlagen... Viel Mut, viel Kraft und ganz viel Hoffnung!

Liebe Jule, ich kann gut verstehen, dass Du Dir wünschst, Dein Vater möge noch lange bei Euch bleiben und - egal wie alt man ist, ob 53 oder 35 (so alt bin ich) oder noch jünger - es ist immer sehr schmerzhaft einen nahestehenden Menschen leiden zu sehen, seine Angst zu fühlen und hilflos daneben zu stehen, denn außer für sie da zu sein, können wir nicht sehr viel für sie tun. Die Angst, die Schmerzen - wir können sie ihnen nicht abnehmen, vielleicht nur ein klein wenig lindern oder erleichtern.

Bei alledem muss man jedoch auch versuchen, einen eigenen Umgang zu finden, um die eigene Angst und Sorge besser bewältigen zu können. Ich suche nicht mehr nach Erklärungen oder einer Antwort auf die Frage "Warum" (Warum ausgerechnet mein Vater...?), sondern nach Lösungen. Eine davon ist es für mich zurück zu blicken, die Zukunft und die Zeit allgemein nicht überzubewerten. Dabei geholfen hat mir ein Gedanke aus dem Zen, von dem ich leider nicht genau weiss, wie er exakt lautet, ich kenne ihn aus "Zen oder die Kunst ein Motorrad zu reparieren" und er heißt sinngemäß in etwa so (aber nur ganz in etwa): Die Vergangenheit liegt vor Dir, die Zukunft kommt von hinten über Dich. Klingt im ersten Moment sehr verwirrend, aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, umso mehr habe ich es verinnerlicht und versuche - so gut wie möglich - danach zu leben.
Ich wünsche Euch von Herzen alles Liebe und Gute!
Mit Zitat antworten