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Alt 09.04.2007, 20:02
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SiHa SiHa ist offline
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Registriert seit: 22.09.2005
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Standard AW: Dein ist mein ganzes Herz...

Mein Herz,
das zweite Osterfest ohne Dich geht dem Ende zu. Und das ist gut so. Nein, ich habe die Tage nicht im Tal der Tränen verbracht. Ich hatte es im Vorwege so gut geplant, dass ich kaum Zeit hatte nachzudenken. Aber heute, heute war es so weit. Ich war bei meinen Eltern. Mama und ich haben lecker gekocht. Ein richtiges Festtagsmenü - und da schoß es mir quer durch Kopf, Herz und Seele. DU BIST NICHT DA! Du gehörst doch aber dazu. Zur Familie. Zu den Familientagen! Ja, Du warst nicht nur mir wichtig. Du warst für meine Eltern wie ein Sohn. Du warst da und hast einfach dazu gehört.
Jetzt schaue ich auf Dein Bild an der Pinwand - und es tut weh. Dein Lächeln so lieb und zuversichtlich. Dein Gesicht schon so gezeichnet vom Krebs. Das Foto ist von Ostern 2005. Das nächste Ostern war ich schon alleine. Wie schnell und wie langsam es ging. Wie überraschend und wie vorhersehbar.

Im Moment gibt es wieder ein "Sorgenkind", das mich beschäftigt. Nein, mit Krebs hat es (zum Glück) nix zu tun. Aber schlimm, wirklich schlimm ist es trotzdem. Wie kommt man an jemanden ran, dessen Psyche so falsche Wege läuft. Aber ich glaube, es war gut, heute da zu sein und zu sagen: Ich bin Deine Freundin und wenn Du mich brauchst, bin ich da und höre Dir zu. Es war schwer diesen Weg zu ihr zu gehen. Ganz andere Geschichte, aber irgendwie kommen Erinnerungen hoch... Man sitzt jemanden gegenüber und kann nur Worte sagen, die helfen sollen - und es wahrscheinlich doch nicht tun. Bei Dir aus einem anderen Grund als bei ihr. Aber man fühlt sich fast genauso hilflos. Klar, bin ich in diesem Fall nicht so nah dran - aber diese Hilflosigkeit, das Unverständnis....

Mein Herz, wärest Du noch hier würde ich diese Geschichte mit Dir -als meinen besten Freund und Versteher- besprechen. Würde Deine Meinung hören und von Deiner Erfahrung lernen dürfen. Als mein Lebensgefährte würdest Du mich unterstützen bei den anderen Dingen, die mich belasten und als mein Liebhaber würdest Du mich nachts festhalten.
Was soll ich anderes sagen als tausende Mal zuvor??? Es sind nur diese Worte, die es auf den Punkt bringen:
Du fehlst!!!!
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
(Friedrich Hölderlin: Hyperion)
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