[Hope68]

Hallo Ihr Lieben,

möchte mal kurz wieder Bericht erstatten, wie es meinem Onkel geht.

Naja, was soll ich sagen: die verkorkste OP bei uns im Krankenhaus hinterlässt immer noch ihre Spuren. Mit viel Pech bedeutet das, dass mein Onkel eine Niere verliert, weil bei der OP nicht sorgfältig gearbeitet wurde, die komplette Nachsorge irgendwie schief gelaufen ist und sich keiner um sein "Wundwasser" gekümmert hat, das seit Juni bei ihm aus einer Bauchfistel herausläuft - und somit auch im Bauchraum sein Unwesen treiben kann.

Im Endeffekt heißt dass nichts Anderes, als das nun auch mein Onkel ein "Opfer" unseres genialen Krankenhauses geworden ist und nun in einer anderen Klinik wieder "gerichtet" werden muss.

Wenn man sich seine Werte anguckt (nur die, die relevant sind für seine Grunderkrankung Darmkrebs) dann sieht das alles wunderbar aus. Die Metastasen in der Leber sind fast verschwunden. Er könnte eigentlich schon wieder richtig gut drauf sein und sein Leben genießen. Normalerweise wäre auch sein künstlicher Darmausgang längst wieder zurückverlegt. Das geht jetzt alles nicht.

Aussage der Ärzte: da ist jetzt eine richtige "Pampe" im Bauch, da müssen wir erst einmal einen Chirurgen finden, der da ran geht. Alles angegriffen, verklebt. Wir müssen jetzt mal versuchen, das Ganze zu verkapseln und vielleicht geht es ja dann.

Am liebsten würde ich ihn nehmen und zu einem wirklichen Spezialisten bringen, aber dazu hat er nicht mehr die psychische Kraft - und seine Lebensgefährtin ist auch keine große Hilfe mehr, da sie selber dringend in psychologische Behandlung muss (sie ist völlig überdreht, reagiert bei jeder Kleinigkeit völlig über, kann keinen Satz mehr beenden etc.).

Sorry, sorry, sorry, aber ich musste mir jetzt diesen ganzen Ärger einfach mal von der Seele schreiben. Tut mir leid, wenn ich Euch jetzt vollgetextet habe, aber ich habe einfach eine elende Wut in mir. Wie gesagt, da ich ja nicht die Tochter bin, sondern nur sein Patenkind - ist es für mich natürlich noch schwieriger zu helfen (auch wenn ich sehe, dass meine Cousine nichts tut - nichts - nichts - nichts - ist ihr ihr Vater egal? - ich habe keine Ahnung).

Wenn das mein Papa wäre ich würde den Ärzten so der Maßen auf den Füßen stehen und ihnen so extrem auf die Finger gucken, dass keiner auch nur wagen würde das Leben eines Menschen so mit Füßen zu treten. Leiden denn so viele Ärzte an Profilneurosen? Das kann ich einfach nicht glauben.

Uff, das war das Wort zum Sonntag - ein ziemlich heftiges noch dazu. Tut mir leid. Vielleicht wird es jetzt besser, wenn er wirklich im anderen Krankenhaus operiert werden kann und er dann endlich wieder zu Kräften kommt.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall ein wunderschönes Wochenende (soll ja fast überall schneien ;o))

Liebe Grüße

Birgit