Thema: Wahrheit
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Alt 10.10.2014, 21:36
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Wahrheit

Meine Lieben,

also, ich habe die „Schnauze gestrichen voll“! Mein Hausarzt hat ja mitten im Jahr und für alle überraschend aufgehört. Bei meiner Suche nach einer internistischen Hausarztpraxis, die auch Hausbesuche macht, bin ich noch nicht weitergekommen.
Für mich ist es ja wichtig, dass ich eine ärztliche Betreuung zu Hause habe und nicht in ein Pflegeheim muss, also im Fall der Fälle. Das steht uns ja als Kassenpatient mittlerweile zu.
Natürlich keine schweren Fälle, aber einfach so, dass jemand vorbeischaut, wenn man nicht in die Praxis kann und nicht gleich in ein Krankenhaus oder Pflegeheim muss. Gut, nun genug davon.


Liebe Christina,
es freut mich wirklich sehr, dass Du momentan keinen Grund zur Sorge hast. So soll es bleiben, das wünsche ich Dir!

Auch ich bin grundsätzlich ein Mensch, der gerne – also unbedingt - wissen möchte, woran er ist.
Jetzt wo mein Lebenswille wieder erwacht ist, gibt es für mich nix als die Wahrheit, die ich über meine Krankheit wissen will!!!Wenn der Oberarzt mich damals nicht geleitet hätte, wäre es für mich sicher nicht weitergegangen. Fragen an ihn, wie lange oder dergleichen, kamen mir damals überhaupt nicht in den Sinn. Verstehe ich zwar heute noch nicht ganz, aber es ist halt so.
In der Nachsorgephase nur bla, bla - diese Ungewissheit hält mich weiterhin etwas bedrückt. Kein Mensch findet es z. B. für nötig, dem erhöhten CEA nachzugehen.


Liebe Mucki,
es freut mich, auch von Dir zu hören. Bist ja auch so ein Nachtgespenst wie ich. Denn ich setze mich immer an den PC, wenn ich wieder mal nicht schlafen kann und lese hier im Internet.

Meine Mutter ist an Darmkrebs gestorben. Sie hat nie an sich gedacht und nur an andere. Als sie mit dem Hund spazieren war, ist sie im Wald zusammengebrochen und noch in der Nacht als Notfall operiert worden. Sie hat nie davor geklagt. Ich wohne ja in einer anderen Stadt wie sie und erst als ich im Nachhinein sah, wieviele Tropfen und Mittelchen sie gegen Übelkeit und dergleichen vorrätig hatte, wurde mir klar, wie schlecht es ihr schon länger gegangen sein muss.
Sie wurde im November mit Darmverschluss operiert, der Tumor war so groß, dass er alles verstopft hatte. Aufgemacht und zugemacht. Von den Ärzten kein Wort, was los ist. Die haben später nur gesagt, sie hätten gedacht, dass meine Mutter sowieso nicht lange überleben wird und „es erledigt sich von selber“.
Meine Mutter verstarb im Januar, also 2 Monate danach. Meine Mutter lebte ja im Ausland, und ich fuhr so oft wie ich konnte zu ihr. Es war ein strenger Winter, mit sehr viel Schnee und Eis. Ich fuhr mit dem Auto und hatte zu kämpfen, immer wieder ein paar Tage Urlaub vom Arbeitgeber zu bekommen.
Für meine Mutter wurde nichts mehr gemacht. Gut, damals vor mehr als 20 Jahren waren ja noch nicht die Möglichkeiten so wie heute. Aber ich bin ganz sicher, man hätte meiner Mutter heute noch helfen können und sie hätte nicht so elendiglich zugrunde gehen müssen.

Ich bin seitdem immer bei der Darmspiegelung, weil ich dieses Gen scheinbar vererbt bekommen habe. Es werden immer Polypen gleich mit der Schlinge herausgefischt. Einmal war ich deshalb im Krankenhaus, weil zu viele herausgeräumt werden mussten. Vor einigen Jahren war einer schon wieder bösartig verändert. Nun gibt es aber die Darmspiegelung für mich trotzdem nur alle 3 Jahre. Letztes Mal wurde wieder einer mit 4 mm herausgezogen.

Nun, ich wollte Dir keine Angst mit meiner Schilderung meiner Mutter machen, denn heutzutage muss das ja kein Todesurteil sein, wenn man dahinter ist und sich nicht von den Ärzten billig abschieben lässt.

Danke für Dein Verständnis für meine Hundeliebe. Aber ich kann Deinen Mann ja auch verstehen. Die Verantwortung für viele Jahre für ein Hundeleben zu übernehmen, muss wahrlich gut überlegt sein. Wenn es Dir schlecht geht, Du wieder ins Krankenhaus müsstest, jedes Mal müsste er mit anpacken. Das kann man ja bei aller Liebe zum Tier nicht einfach auf andere übertragen, auch wenn es der Partner ist. Für mich stellt sich das Problem mangels Mann bzw. Partner oder Kinder nicht, daher für mich aussichtslos. Ich habe gesehen, wie meine Papageien aus der Pflegestelle kamen, mir kommen gleich wieder die Tränen. Das schlimmste ist, man kann es einem Tier nicht erklären, warum man es weggeben muss, egal ob für immer oder auch nur für die Pflegezeit.

Es stimmt, das der Vermieter Kleintiere nicht verbieten kann. Aber Hund und Papageien fallen nicht darunter. Kleintiere wären Singvögel, evtl. Kaninchen oder sonstige Tiere. Beim Krach, den manche Papageien machen, kann ich es auch verstehen, aber Vermieter jaulen beim Wort Papagei gleich auf, denn sie wissen nicht, dass es da sehr laute und eher ruhige wie meine gibt.

Liebe Grüße an Euch alle!

Christine

Geändert von Maxi3 (13.10.2014 um 03:22 Uhr) Grund: NB
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