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Alt 21.09.2018, 22:39
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Ma´s Sonne ist untergegangen

Ja, es ging so verdammt schnell.
Und auf der anderen Seite gibt es Menschen, denen bleibt gar keine Zeit,
sich mit einer Diagnose abzufinden, da wird der Angehörige einfach aus dem Leben gerissen.
Oder man bekommt eine Diagnose, und dann kommt eine Komplikation, die alles rasant verkürzt.
Trotzdem...
Am Montag hatte meine Ma Geburtstag. 61 wäre sie geworden.
Mein Vater ist zur Kur, also traf ich mich mit meinem Bruder, wir wollten entweder zu "ihrem" Jugoslawen oder zu "ihrem" Italiener.
Wir entschieden uns für den Jugoslawen. Und dann hatte der Ruhetag.
Der Italiener aber hatte geöffnet. So war es wohl die Fügung, oder die Mutti, die uns dort landen liessen.
Und es war richtig lecker und ein sehr schöner Abend.
So spinnefeind wir uns zu Kinderzeiten manchmal waren, so eng ist es jetzt.
Wenn man etwas positives aus dem ganzen Schlamassel ziehen will, dann das,
mein Bruder und ich haben zueinander gefunden. Das war früher nicht so.
Wir verbringen Zeit miteinander, auch wenn uns 50km trennen.
Und das ist schön.
Wir vermissen sie beide unendlich, da reden wir auch sonst mit fast niemandem mehr drüber, aber miteinander können wir das. Und auch das ist schön.
Ich bin froh, dass es ihn gibt. Und ich werde ihn nicht mehr aus den Augen lassen, so fahrlässig man das manchmal macht, wenn ja sonst nebenbei das normale Leben über einen hereinbricht. So wie es bei Mutti war. Viel zu selten haben wir uns gesehen.
In den letzten 7 Wochen war alles viel intensiver. Fast täglich war ich da.
Warum muss man erst mit dem Holzhammer gezeigt bekommen, dass man die Menschen doch liebt und nicht verlassen will?
Da war es doch schon zu spät.
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Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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