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Alt 03.09.2008, 16:06
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Mmute Mmute ist offline
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Registriert seit: 05.01.2008
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Standard AW: Träume................

Hallo!
Meine Mutter ist vor 7 Wochen verstorben. Natürlich denke ich ziemlich häufig am Tage oder abends an sie, wenn ich zur Ruhe komme. Ich habe von ihr richtig Abschied nehmen können, was auch sehr geholfen hat. Wenn wir auch nicht direkt über den Tod gesprochen haben, da sie erst recht spät die kommende Tatsache akzeptiert hat. Bis dahin hat sie 3 Jahre gekämpft. Manchmal sehe ich sie im Traum auf dem Sterbebett , das emfinde ich als normal.
Bei meinem Vater vor 17 Jahren sah das alles ganz anders aus. Er war Dialyse-Patient und benötigte By- Pässe. Das sah alles behandelbar aus.... Doch dann bekam er Herzflimmern, von jetzt auf gleich war er fort und nichts war mehr wie es vorher war. Ich konnte und wollte mich nicht verabschieden, ich war wütend, verzweifelt und nicht zu trösten. Ich habe dann jahrelang geträumt, dass er immer wieder mit dem Taxi nach Hause kam und sagte dann: Ich muss bald wieder weg! Er war zwar dann bei uns, aber nie so richtig und man hatte den Eindruck, es macht ihm nichts aus wieder fortzugehen. Diese Träume haben mich unendlich lange begleitet, vielleicht lag es daran, dass mein Pa schon mit 57 Jahren sterben musste. Oder weil ich einfach ein Papa- Kind war... Ich konnte auch nicht so oft zum Friedhof gehen, ich wollte diese "neue Wohnung" nicht oft sehen.
Zur Zeit habe ich den Drang fast täglich zum Grab meiner Eltern zu gehen, fast so, als wäre es mein "Elternhaus". Ein anderes gibt es ja nicht mehr.( Das war für mich übrigends in den vergangenen Wochen das Schlimmste, als ich noch einmal
durch die Räume meines alten " Zuhause " gegangen bin und niemand war mehr dort. ) Ich glaube die Träume gehören zur Trauerarbeit, an der sich auch das Unterbewusstsein beteiligt. Möglicherweise findet man im Alltag nicht die nötige
Zeit und Gelegenheit...

Wenn dir jemand erzählt, dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das , was einmal tot ist, niemals wiederkommt, so sage ihm:
Die Blume geht zugrunde, aber der Same bleibt zurück und liegt vor uns, geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.

lg Ute
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
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