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Alt 24.09.2005, 23:09
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Liebe Michaela,

ich habe an dich und deinen Vater gedacht. Es freut mich, dass er die OP gut überstanden hat.

Dass dein Vater Angst hat, ist verständlich. Auch mein Vater hatte Probleme mit der Atmung. Ganz wichtig ist das Abhusten. Wenn das richtig klappt, wird auch die Atmung besser. Mein Vater hat, wenn es ganz schlimm war, Sauerstoff bekommen. Dann ging es besser. Es hat auch ein paar Tage gedauert. Das hängt wohl auch mit der Narkose und der damit verbundenen Beatmung zusammen. So hat es uns der Arzt erklärt. Bei meinem Vater ist während der OP ein Lungenflügel zusammen gefallen.

Mach deinem Vater Mut, sage ihm, dass es bei anderen auch so ist. Das wird ihn aufbauen. Mein Vater hatte am 5. Tag einen totalen Tiefpunkt. Obwohl medizinisch alles in Ordnung war, hat er an dem Tag nur geheult. Der Arzt sagte uns, dass er an seine psychischen Grenzen gestoßen ist. Er musste laufen, zum Breischluck, wo er wieder stehen musste und noch einiges mehr. Er konnte dann einfach nicht mehr und war ganz verzweifelt. Am nächsten Tag war das dann aber vorbei.

Wichtig ist, dass ihr für ihn da seid. Das wird ihm sehr helfen.

Meinen Vater habe ich heute wieder nach Hause geholt. Es geht ihm nicht ganz so gut. Er hat heute viel geschlafen. Gegessen hat er meistens nur Obst, Joghurt und Pudding. Vor "richtigem" Essen ekelt er sich momentan. Aber er hat ja bis heute früh Chemo bekommen. Den ersten Zyklus hat er ganz gut überstanden. Er hatte starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Er sagte aber, dass es schlimmeres gibt. Am Montag geht es weiter mit Bestrahlungen. Mit Chemo ist erstmal Schluss bis zum 17. Oktober. Wir sind froh, dass er wieder zu Hause ist.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und deinem Vater schnelle Genesung.

Liebe Grüße
Viola
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