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Alt 30.10.2012, 12:36
gabinchen gabinchen ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo Eos, Stuggi und Joana,

Danke für eure Beiträge, die mich in meiner Meinung bestätigen.
Die Behandlung war für meinen Vater zu viel.
Die Chemo und letzte Bestrahlung ist nun gut 4 Wochen her und es geht ihm schlechter denn je.
Er war wieder im Krankenhaus wo er psychisch sozusagen den Todesstoß bekommen hat, da das Personal nicht auf einen solchen Patient eingehen konnte/wollte, der auch nachts, auf Grund seiner Erkrankung 5-10 auf Toilette muss. Einmal zwang ihn die Schwester "einfach ins Bett zu machen", ein anderes Mal stellte man ihn still mit Diazepam und Valium.
Sein Vertrauen der Klinik gegenüber war komplett erloschen er war wie ein ängstliches Kind, das entweder raus oder sterben wollte und uns anflehte bei ihm zu bleiben. Die letzte Woche hat immer einer von uns die Nacht bei ihm verbracht, um mit ihm auf Toilette oder auch im Bett (da er teilweise so schwach war) sein Geschäft zu erledigen und ihm dann den wunden teils offenen Hintern (ein grauenvoller Anblick!) vorsichtig zu säubern.

Sein Zustand war Ende letzter Woche wieder soweit stabil, dass er nach Hause konnte, weil er es unbedingt wollte. Leider begannen 2 Tage später wieder die Knochenschmerzen, er wird schwächer, bekommt eine unüberschaubare Menge Medikamente und keiner weiß, wie, wo, wann und was, auch der Arzt nicht, der regelmäßig kommt und ihn mit Cortison und Schmerzmitteln vollpumpt, mit minimalem kurzfristiger Wirkung und deutlicher Nebenwirkung:
Mein Vater leidet wahnsinnig, kann sich kaum noch selber bewegen (im Bett drehen) wird von Tag zu Tag schwächer, seine Stimme ist nur noch ein HAuch von dem was sie mal war und er hat die Hoffnung, dass er wieder gesundet (zurecht?) verloren.
Das Grotestke an der Sache ist: sein Krebs ist weg, keine Metastasen, nichts.
Nach dem Motto: "Operation gelungen, Patient halbtot." ich könnte schreien vor Wut.

Immer wenn ich bei ihm bin, geben ich ihm all meine Kraft und bin positiv und lenke ihn ab... ... aber wenn nicht bald eine Wendung eintritt, sehe ich schwarz, das hält kein Schwein aus...es muss die Hölle sein.

Leider ist man nachher immer schlauer... ...
Ich bete zu Gott, tue alles was in meiner Macht steht, habe immernoch ein wenig Hoffnung, dass es mal langsam aber stetig bergauf geht und er dieses Leid nicht länger ertragen muss, da auch meine Mutter am Ende ist.

Gabinchen
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