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Alt 11.10.2007, 22:30
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Marita P. Marita P. ist offline
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Registriert seit: 26.05.2006
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Standard AW: Komplikationen nach OP

Liebe Sabine,

ich kann mir gut vorstellen was Ihr da mitgemacht habt. Es läuft eben nicht immer alles glatt. Wir hatten auch schon solche Fälle.

Bei meinem Mann wurde eine Untersuchung der Bauchspeicheldrüse gemacht, dabei wurde irgentein Fehler gemacht, der Pankreas spuckte gift und alle Organe wurden krank. Er wurde 4 Wochen ins Koma gelegt bis die Werte des Pankreas wieder normaler wurden. Er durfte dann weitere 4 Wochen nichts essen. Seitdem hat er ständig Probleme mit der Pankreas.

Ich hatte eine Metastase am Pankreaskopf, nach der OP erging es mir so ähnlich wie Deinem Mann. Ich konnte 11 Wochen nichts essen, ich musste immer brechen, hatte ständig eine Magensonde und eine Sonde damit die Galle ablaufen konnte. Ich kam nach 4 Monaten Großhadern dann nach Feldafing um erst das Essen und Laufen wieder zu lernen. Wenn schon in Großhadern das Tablett rein kam, war mir schon schlecht.

Ich hoffe wenn ich nächste Woche operiert werde gibt es nicht wieder einen Zwischenfall.

Für Eure Tochter ist das alles auch sehr schlimm. Unsere Tochter war bei Krankheitsbeginn 13J. Sie sagt heute, dass sie sehr oft im Bett lag und weinte. Bei ihr war auch ein Notenabfall in der Schule. Wir nahmen damals sehr viele Nachhilfestunden. Vielleicht wäre ein psychologische Betreuung für Jugendliche was Positives. Unsere Tochter lehnte es damals ab. Ich war mal mit ihr beim Neurologen, der wollte sofort eine Therapie verordnen.
Ich war auch nie in einer Therapie, aber nach 7 Jahren habe ich den Schritt gewagt und bin zu einer Onkopsychologin gegangen. Ich habe nun schon das 2. Mal 25 Stunden bewilligt bekommen. Ich gehe gerne hin. Oft hilft sie einem nicht unbedingt, aber es ist gut wenn man mal Dampf ablassen kann.

Wenn Dein Mann wieder mal im Krankenhaus sein sollte, muss er auf alles selbst achten. Die Schwestern sind oft überarbeitet, die Planstellen oft nicht besetzt, sodass es in allen Krankenhäusern z.Zt. krankt. Es wird überall Personal eingespart. Meine Mutter (87) liegt z.Zt. in der Röhnklinik in Dachau,
da wird keinen Morgen das Bett gemacht, heute war alles ganz blutig, sie sagt hier bezieht niemand mehr das Bett. Morgen werde ich das Bett selbst beziehen. Morgen wird eine Punktion am Beckenkamm gemacht, da der Verd. auf Leukämie besteht. Übermorgen soll sie wieder nach Hause kommen, da das Ergebnis erst am Donnerstag da ist. Obwohl sie eine Aszitis und Wasser in der re. Lunge hat wird sie heim geschickt. Und 2 Tage später gehe ich dann ins Krankenhaus und kann sie dann nicht mit Essen versorgen. Es gibt heute grosse Fortschritte bei der Hochleistungsmedizin, deshalb soll diese am besten 24 St. am Tag angewedet werden, denn das bringt Geld. Aber Pat. die nur sich erholen wollen sieht man nicht gern.
Als ich die Metastase an der Struma entfernen ließ, bin ich an einem Donnerstag operiert worden und am Sonntag entlassen worden. Ich war noch sehr schlecht beieinander. Ein Mann wird ja wenn er heim kommt versorgt, aber eine Frau muss ja gleich wieder ihren Mann (mit Einschränkungen)stehen.
Als ich noch als Krankenschwester tätig war, lagen die Pat. mit Strumektomie 14 Tage im Krankenhaus.
Mal sehen wie lange ich bei der Lungen OP drin bleibe.

Ich hoffe Du langweilst Dich nicht, was ich alles geschrieben habe. Aber wenn ich in Fahrt bin fällt mir immer was ein.
Ich wünsche Euchen allen ein schönes Wochenende und Deinem Mann Gute Besserung.

Liebe Grüße
Marita
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