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Alt 30.01.2009, 12:42
Taddl Taddl ist offline
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Registriert seit: 22.06.2008
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo,

auch mein Vater durft zuhause sterben. Er war während seiner Erkrankung 3 oder 4 Mal im Krankenhaus. Er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs, wo die Lebenserwartung eh sehr gering ist. Nach dem setzten des Gallen-Stands sagte er, er ginge in kein Krankehaus mehr. Meine Mutter hat ihn gepflegt.

Für mich und meine Familie war es ein "schönes" Erlebnis Abschied in aller Ruhe zuhause von ihm nehmen zu dürfen. Ich hätte es mir nicht vorstellen können, das das in der Anonymität eines Krankenhauses passiert. Wir hatten 6 Stunden Zeit, solange dauerte es, bis er abgeholt wurde. In dieser Zeit haben wir alleine und gemeinsam geweint und gelacht.
Ich glaube er hätte uns für verrückt erklärt, wenn er noch hätte sprechen können. "Was steht ihr denn jetzt hier rum, ich bin doch eh schon tot" Leicht ironisch, vielleicht noch. Er war so ein Mensch.

Im Nachhinein wünsche ich jedem Angehörigen diese Chance, es ist sehr viel wert und ich möchte es nie mehr missen.

LG Taddl
__________________
In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08
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