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Alt 21.05.2009, 19:51
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Biopsie angesagt?

Hallo Thommie
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Zitat von Thommie Beitrag anzeigen
Was ist denn der Unterschied zwischen P-Steinen und einer Verkalkung, die per U-Schall bei mir schon vor einigen Jahren entdeckt wurde?
Was bedeutet PCA3 (Prostata Carzinom ist mir klar, aber 3?)? Ist das ein spezieller Test?
Zunächst einmal kann jede sekretorische Drüse Steine entwickeln, die in der Lage sind, Sekretstaus zu verursachen und damit Entzündungen auszulösen. Deshalb mein Vorschlag mit einem PCA3 Test das Risiko eines Abwartens zu verringern.

Das Risiko durch eine Stanzbiopsie bei vorhandenem Karzinom Metastasen hervor zu rufen ist geringer als durch eine Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB). Wenn man sich die beiden Techniken zum Vergleich hinstellt, ist das auch zu verstehen. Dazu bedarf es keines rhetorischen Tricks.

Eine ausreichend aussagefähige FNAB muss an den Quadranten der Drüse, also an 4 Stellen vorgenommen werden und dort durch mehrfaches fächerförmiges Einstechen und Absaugen erfolgen. Bei dieser Methode besteht die Möglichkeit, ein Blutgefäß mehrfach an gleicher Stelle zu durchstechen und damit den natürlichen Schrumpfreflex, der den Verschluss des Blutgefäßes gewährleistet, zu verhindern. Es können also einzelne Zellen über ein so behandeltes Blutgefäß abfließen. Ob hierdurch schon Metastasen entstanden sind ist nicht bewiesen.

Im Gegensatz zur FNAB, bei der keine Ortsbestimmung einer evtl. entnommenen Tumorzelle getroffen werden kann, wird bei der Stanzbiopsie gezielt aus den am häfigsten befallenen Randgebieten rechts und links je 5 Proben und je einer Probe aus den Samenblasen entnommen. Bei dieser Methode wird Gewebe entnommen welches man eindeutig zuordnen kann.
Eine sog. 12er Biopsie ist Standard. Je größer die Prostata, je mehr Biopsate sind zu einer ausreichenden Diagnostik erforderlich.

Für die Biopsate werden außerordentlich scharfe Einmalbestecke verwendet, die selbstverständlich auch Blutgefäße treffen können. Die Blutgefäße verfügen aber über einen Reflex, der die Einstichstelle sofort wieder verschließen lässt. Blutplättchen und Fibrin tun dann ihr Übriges dazu die Einstichstelle verschlossen zu halten. Selbstverständlich tritt bei der Stanzbiobsie Blut in das sekretorische Reservoir der Drüse über, welches auch deutlich, noch nach Tagen im Ejakulat und manchmal Anfangs auch im Urin nachgewiesen werden kann.

Stanzbiopsien über den gereinigten Darm haben zwar trotzdem das Risiko, Darmbakterien in die Prostata einzuschleppen, das ist aber durch Antibiotikaprophylaxe zu verhindern. Wer dem gänzlich ausweichen will, kann aber auch eine sterile Biopsie über den Damm fordern, die allerdings wegen ihrer Schmerzhaftigkeit nicht ohne Kurzschlaf erfolgen sollte.

Herzliche Grüße
Heribert
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