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Alt 08.06.2012, 09:57
ännchen ännchen ist offline
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Standard AW: G2 invasiv-duktales Mammacarzinom

Hallo Morgenland,

wie geht es dir und deiner Tochter inzwischen?
Die Klassenfahrt dürfte ja vorbei sein.
Wie hat sie die Nachricht aufgenommen?
Oder hast du sie immer noch nicht eingeweiht?

Ich selbst musste meine Kinder damals ziemlich schnell informieren, denn ich hatte zwischen Diagnose und OP genau vier Tage Zeit, alles zu organisieren. Das war zwar heftig, aber im Nachhinein besser als zu viel Zeit zum Grübeln und für's Kopfkino zu haben.

Meine Kinder sind mit der Situation so unterschiedlich umgegangen, wie sie auch sonst sehr verschieden sind. Meine Söhne wollten z.B. gar nicht genau wissen, wie alles abläuft, während meine Tochter viele Ängste hatte, die auch daher rührten, dass ihre Freundin beide Eltern an den Krebs verloren hatte.
Der Jüngste wurde wieder sehr anhänglich und kam gern und viel zum Kuscheln an.
Die beiden "Sandwichkinder" hielten sich sehr zurück und gingen mehr auf Abstand. Das lag vielleicht auch daran, dass es Jungen mitten in, bzw. kurz vor der Pubertät waren. Die möchten dann einfach nicht wissen, was mit dem Busen ihrer Mutter passiert.

Auch heute nach dem Rezidiv ist es so, dass meine Söhne - inzwischen 15, 18 und 22 - nur ungern mit mir darüber sprechen wollen. Mit meiner Tochter (24) rede ich dafür umso mehr, wenn auch nur telefonisch. Nach dem Abi ist sie nämlich zum Studium ausgezogen und hat mich "allein unter Männern" gelassen.

Je offener ich mit der Situation umgegangen bin, um so gelassener konnten auch meine Kinder und mein Mann sein.

Dir wünsche ich, dass es dir gelingt, mit deiner Tochter offen zu sprechen! Denn soo klein ist sie ja doch nicht mehr.
... und dass ihr gute Freunde findet oder habt, die euch in der aktuellen Situation gut auffangen und mittragen.

LG Annegret
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