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Alt 12.01.2007, 21:44
Avi Avi ist offline
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Registriert seit: 12.01.2007
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Standard AW: Adenoidzystisches Karzinom an der Ohrspeicheltrüse

Hallo zusammen,
ich habe gerade Eure Beiträge gelesen.
Da ich ebenfalls betroffen war/bin, bewegen mich die einzelnen Schicksale emotional wirklich sehr.

Ich möchte erst einmal kurz etwas zu mir schreiben.

Vor vier Jahren hatte ich ein adenoidzystisches Karzinom an der Ohrspeicheldrüse. Damals bin ich noch recht unbefangen zum Arzt, da sich vorm Ohr nur ein kleiner Knoten gebildet hatte. Laut Arzt,.... kein Problem, ein kleiner Schnitt, fünf Tage Krankenhaus und alles ist okay.
Leider hatte sich dann herausgestellt, der Tumor war bösartig. Ich hatte eine zweite OP, bei der mir der Gesichtsnerv entfernt werden musste.
Im Großen und Ganzen geht es mir wieder gut, zumindest körperlich. Geblieben sind die Mundtrockenheit und eine Gesichtslähmung. Für die Mundtrockenheit habe ich anfänglich teure Medikamente in der Apotheke gekauft, aber schnell festgestellt, ein Tic Tac Fresh Mint hat die gleiche Wirkung und schmeckt besser. Zumindest lässt sich bei mir damit der Speichelfluss gut anregen.
Laut Arzt sollte sich die Gesichtslähmung innerhalb eines Jahres völlig zurückbilden, leider war das nicht so. Aber ich will nicht unzufrieden sei. Nach der OP waren alle Ärzte erstaunt wie "gut" ich aussah. Man hatte nämlich mit einem schiefen Gesicht gerechnet. Die Lähmung habe ich in der rechten Gesichtshälfte behalten. Anfänglich konnte ich auch das rechte Auge nicht schließen, dass funktioniert inzwischen zu 90%, 100 %ig wird es nie wieder.
Ende diesen Monates habe ich einen Termin in der Klinik, ich hoffe die Untersuchungen sind positiv. Die Angst, man findet wieder etwas, ist natürlich immer da.

Für mich isrt es viel schlimmer, seit dieser Zeit geht es mir psychisch immer schlechter. Krach, Streit, Unruhe sind mir ein Horor. Den alltäglichen beruflichen Stress verkrafte ich sehr schlecht. Vor meiner OP waren tägliche Überstunden kein Problem für mich, jetzt ist alles anders. Ich bin ständig unruhig, fühle mich wie unter Strom und habe immer das Gefühl ich schaffe das nicht mehr. Inzwischen ist es so, dass ich nachts x-mal schweißgebadet aufwache.
Ich habe schon über professionelle Hilfe nachgedacht. Habe auch schon meinen Hausarzt darauf angesprochen, aber er meinte nur,......was erwarten sie, nachdem was sie schon alles mitgemacht haben, ist das normal.

Ich will mich aber nicht damit abfinden, für mich ist das nicht normal.
Vielleicht gibt es hier jemand, dem es ähnlich erging oder ergeht. Vielleicht hat jemand Erfahrung, was ich für mich tun kann, um besser klar zu kommen.

Ich würde mich freuen wenn mir jemand seine Erfahrungen und Lösungen schreibt...

Schönes Wochenende
Avi
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