Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 09.06.2008, 08:02
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.09.2005
Ort: Thüringen
Beiträge: 301
Standard AW: Betrogen, Verloren und jetzt Hinterbliebene

Hallo Hummelflug,
ja, schlimm, schlimm das alles - kein Mensch sollte so etwas erleben müssen, wie Du es erlebt hast. Wie Du das trotzdem so lange geschafft hast ist - ja was "bewundernswert", erstaunlich - ja, so was in der Art.

Wie war denn Eure Ehe Deiner Meinung nach vor diesem Geständnis? Gibt es im Nachhinein für dich nun Anhaltspunkte, die Dir vorher nicht verdächtig erschienen? Was war Dein Mann für ein Mensch? Drei Kinder... Weißt Du, ich hatte noch einen ganz anderen Gedanken, vielleicht gnadenlos naiv und blöd und doch weiß ich, dass mein Freund schon mal zu mir gesagt hat, wenn ich ihn nicht so lieben würde, würde es mir nicht so weh tun, würde ich nicht solche Schmerzen haben, wenn er nicht mehr da ist.... Du weißt worauf ich hinaus will? Kann es sein, dass er Dir eine sehr fragwürdige Storry erzählt hat, um Dich zu schützen, vielleicht sogar in dem Wunsch, dass Du ihn verlassen würdest und diesen schlimmen Krankheitsverlauf nicht miterleben solltest? Naja, zugegeben eine "romantische" Vorstellung und wahrscheinlich hättest Du gemerkt, wenn da was faul ist...

Es ist natürlich ungeheuer schwierig nun wieder Fuß zu fassen, doch ich denke, die Zeit wird Dir etwas helfen. Finde Dich selbst wieder, bau die Anerkennung für Deine eigene moralisch Höchstleistung auf, ich glaube nicht, dass viele Menschen das geschafft und gewollt hätten. Sicher hast Du nun einen längeren Weg vor Dir, viele Dinge werden der nochmaligen Prüfung unterzogen, vieles was Du glaubtest zu wissen und erlebt zu haben ist nun in Frage gestellt. Pass auf Dich auf, versuche objektiv zu bleiben, Dich selbst zu beraten, die Geschichte zu betrachten, als ob Du einer guten Freundin raten wolltest. Es bleibt dir ja auch noch der Weg zu psychologischer Beratung. Ich wünsche Dir viel Kraft auf dieser Reise, an welcher am Ende hoffentlich wieder Vertrauen steht.

Gruß Petra
Mit Zitat antworten