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Alt 03.03.2014, 12:53
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Kai in der Kiste / Jack in the box

Puh,

er fehlt mir so sehr.
Meine Schwägerin hat mir vorgeworfen die Familie meines Mannes wäre mir scheißegal. Bei uns würde irgendwas nicht stimmen ich wäre sowieso nicht mehr hingefahren und mein Mann musste immer alleine fahren und wenn sie mal bei uns waren, hätten sie sich immer wie Gäste zweiter Klasse gefühlt Ob ich es überhaupt von zu Hause wüsste wie man Weihnachten oder Geburtstag feiert (Ich dachte eine Sekunde das wäre ein Scherz, aber Sie meinte es wirklich im Ernst. Weil ja meine Eltern die letzten 15 Jahre überwintert haben und ich nicht mit meiner sondern immer mit Ihrer Familie Weihnachten gefeiert habe).

Ich dachte -eigentlich denke ich immer noch- ich bin im falschen Film. Wir haben zwar lange darüber gesprochen, aber wenn man sowas (nach 17 Jahren) an den Kopf geschmissen bekommt, wischt man es nicht einfach so weg. Ich versuche sie ja zu verstehen, aber ich habe nicht das Gefühl, daß sie sich auch nur ansatzweise in meine Situation versetzen kann und ich weiß nicht, ob ich sie (noch) verstehen will.

Als Hintergrundinfo: Ich bin mit meinem Mann sind seit 17 Jahren zusammen. Seine Familie ist schon sehr anders als meine. Wir kommen aus der Stadt sie kommen vom Dorf. Mein Papa war Bergarbeiter und hat sich hochgearbeitet und sein Papa hat sich als Buchhalter hochgearbeitet. Da die Familie meines Mannes es immer schon so gesehen hat, dass wir hinfahren müssen (1 1/2 Stunden Fahrt) und meine Schwägerin mit Familie bei Ihren Eltern gewohnt hat, sind wir auch viel dort gewesen. Mein Mann hatte auch noch eine Wohnung im Haus der Schwiegereltern, wo wir dann meist übers Wochenende geblieben sind. Zunächst war Meine Schwiegermutter erkrankt und neun Jahre später verstorben, so das wir wirklich viel dort waren (so etwa alle zwei Wochen). Dann kam unser Sohn auf die Welt und auch mein Schwiegervater ist schwer krank geworden. So das wir nun mit einem kleinen Kind, dass Autofahren nicht verträgt, immer noch mindestens 1 bis 2 mal im Monat das Wochenende genutzt haben und zu seiner Familie gefahren sind. Während dieser Zeit haben meine Eltern (die auch 3 1/2 Stunden Fahrt entfernt leben) sich bei uns in der Nähe eine Zweit-Wohnung genommen, da sie Mich unterstützen wollten und Ihren Enkel häufiger sehen. Als mein Vater dann erkrankt ist, bin ich mit Sohnemann so häufig es ging zu meinen Eltern gependelt, da sie den Weg nach uns einfach nicht mehr schafften. Manchmal ist mein Mann uns mitgekommen, häufig hat er aber die Zeit genutzt und ist zu einem Kurzbesuch zu seinem Vater gefahren. Natürlich sind wir (allerdings seltener-vielleicht alle zwei Monate) gemeinsam zu Schwiegervater gefahren. Natürlich habe ich mich dort "unwohl" gefühlt, da wir ja immer nur zu Besuch waren und jetzt ja die Schwägerin sich um alles gekümmert hat (Essen kochen, etc.). Gefühlt habe ich die letzten zwei Jahre nicht ein Wochenende bei mir zuhause verbracht.

Ich bin total enttäuscht. Sie wirft mir uralte Kammellen vor, an die ich mich nicht mal erinnern kann, geschweige denn das sie absichtlich oder bös gemeint waren. So wird mir vorgeworfen ich hätte mal ein Fotoalbum gezeigt in dem keine Fotos von (seiner) Familie waren und die gesamte Familie meiner Schwägerin wäre stinksauer gewesen und am liebsten nach Hause gefahren (???). Der letzte Geburtstag von meinem Sohn, wo ich den Termin extra so gelegt hatte, dass (seine) Familie Zeit hat, war zugegeben etwas caotisch, da sowohl ich als auch mein Mann arbeiten mussten und die Gäste (also meine Schwägerin mit Familie) fast vor mir zu Hause waren. Aber ich wollte es eben trotzdem ermöglichen, dass wir den Geburtstag meines Sohnes auch mit der Familie meines Mannes feiern. Hier wird uns jetzt vorgeworfen wir hätten sie gar nicht sehen wollen. Das tut so weh.

Mir fehlen die typischen trockenen Kommentare meines Papas zu solchen Situationen. Er konnte die Eigenarten immer so schön auf den Punkt bringen.

Ich habe wirklich 17 Jahre lang geglaubt ich gehörte zu dieser Familie -gerade auch weil wir wirklich viel dort zu Besuch waren. Auch wenn sie mir mit Ihren Eigenarten immer so anders waren. Aber ich hatte das akzeptiert und respektiert.

Ich hatte gehofft, dass ich die Gedanken sortiert kriege, wenn ich es hier aufschreibe, aber eine verfahrene Situation bleibt eine verfahrene Situation.

Wenn es nicht die Tante meines Sohnes wäre, würde ich den Kontakt abbrechen. ... ich dachte wirklich wir wären eine Familie, auch wenn sie so ... tja eben anders sind als meine Familie. Ich fand diese Eigenarten sogar ganz putzig (meine Schwägerin hat zum Beispiel "gutes Geschirr", dass nicht in die Spülmaschine darf und dann von Hand gespült wird. Und Sammeltassen und ähnliches. Mein Schwager hat immer behauptet, das Musik von den Rolling Stones oder Achim Reichel oder (nun ja, die ganzen alten Rockbands) nur was für die "jungen Leute" ist. ÄÄÄH, diese Bands sind alle deutlich älter als er,... nun ja,... und mein Schwiegervater war völlig entsetzt, als er gesehen hatte, das bei uns in der Siedlung die Vorgärten nicht alle frisch geharkt sind und sogar Unkraut und Blätter im verkehrsberuhigten Bereich zu finden sind.

So sind Sie nun mal und auch wenn ich es "seltsam" finde, wir sind sicherlich auch "seltsam" aber deshalb doch nicht doof?

Puuh, das ist lang geworden und eine Idee wie ich mich weiter verhalten soll habe ich immer noch nicht.

Schegal, schöne Woche an alle.
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Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524

Geändert von OpaTochter (03.03.2014 um 13:21 Uhr)
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