Thema: Und nun?
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Alt 18.10.2005, 14:04
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Und nun?

Lieb Doris!
Bisher hatte ich den Einstieg nicht wieder geschafft, weil ich zum Thema " ... man darf sich oder die Hoffnung nie verlieren..." - nicht viel optimistische Dinge sagen kann und mein ganzes Leben wollte ich hier nicht "ausjammern"...!
Aber deine mail hat mich noch mal aufgerüttelt, weil wir mehr gemeinsam haben, als es auf den ersten Blick manchmal scheint. Mein Mann hat mit 37 Jahren die Diagnose Peniskarzinom bekommen, vier Jahre waren wir da zusammen, meine drei Töchter hatte er erobert nach einer nervigen Scheidungsgeschichte mit meinem Exmann... "Im Guten entfernt" - ja gut wir haben gehofft, er war ja noch so jung, da erholt sich der Körper bestimmt besser ...aber leider auch die Krebszellen...nach Betrahlungen, Chemo und 12 OP`s hat er keine Chance mehr gehabt. 4 Jahre gehofft und gekämpft, die körperliche Nähe haben sie uns weitestgehend amputiert, er hatte keine Zeit psychisch damit klar zu kommen, intime Nähe zuzulassen, abgesehen dass er durch OP`s auch ständig Wunden und somit andere Sorgen hatte. Und trotzdem haben wir uns geliebt wie verrückt, gekämpft, obwohl wir die statistischen Chancen kannten... Aber das wollten wir nicht glauben, denn "unmöglich" - das hatten uns die Ärzte schon bescheinigt in anderem Zusammenhang. Ihm als schweren Alkoholiker, mir dass ich an so einem glaube mit meinem depressiven Nervenzusammenbruch nach der Scheidung...und viele andere Dinge mehr. Er hat es geschafft, er ist trocken, das heißt wirklich knochentrocken ohne einen Schluck Alk, geblieben, trotz der Diagnose!!! Und für mich war er die seelische Rettung, trotz großer Schwierigkeiten - er war das Wunder in meinem Leben - wirklich! Ich habe noch nie so einen starken Menschen gesehen, der so selbstdiszipliniert aus dem tiefsten Sumpf wieder aufgestanden ist! Und so habe wir uns fast bis zum Abschied eingeredet, wir werden ihnen auch dieses Mal ein Schnippchen schlagen... Nein, ich will es auch nicht glauben! AndreaM hat schon Recht, es hört sich an wie bei ihrer Mama, so ist es auch und ich weiß es auch, aber sag`mal einem Menschen er soll aufpassen, dass er keinen Krebs bekommt ...man kann vorbeugen, sich bemühen, vorsorgen und sonst was aber letztendlich hat man es nicht in der Hand. Und wenn man Depression als eine Krankheit versteht, so kann man vorbeugen aber ob man letztlich in das tiefe schwarze Loch fällt ....???
So, genug für heute, muss dringend was arbeiten....!

Dollen "Daumendrück" zu AndreaS !!!
Liebe Grüße an alle - Petra
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