Thema: Ohne dich...
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Alt 20.12.2010, 10:29
datkleene datkleene ist offline
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Standard AW: Ohne dich...

Ich danke euch allen für die Lieben Worte!
Ich weiß nicht wo ich sonst darüber reden könnte.
Meine Freunde geben sich die größte Mühe, aber ich will auch nicht mit ihnen darüber reden.
Natürlich kommt das Thema immer wieder hoch und man redet kurz darüber, aber sie sich überfordert damit. Sie wissen nicht, was sie tun können.

Ich bin in den ersten 4 Wochen viel unterwegs gewesen. Ich wollte nicht hier zu hause bleiben. Es war unerträglich!

Ich habe mein Praktikum auf der Kinderstation unterbrechen können... Ich wollte nicht in dieses Krankenhaus und man hat sehr viel Rücksicht darauf genommen.
Danach habe ich meine letzten 3 Wochen noch gearbeitet und warte nun auf den Beginn meines zweiten Praktikums im Krankenhaus... Und dieses Warten ist das Schlimmste.

Ich hocke hier rum und weiß nicht, was ich tun soll. Ich könnte putzen, kochen, waschen, mit dem Hund viel laufen, aber ich krieg es nicht hin!
Ich höre Musik und chatte viel oder schlafe einfach gegen Mittag noch ein oder zwei Stunden... Es nervt mich selbst so sehr, das ich schlechte Laune davon bekomme!

Mein Vater hat seine Arbeit, er ist nicht hier. Was auch eigentlich ganz gut ist. Wir verstehen uns zwar inzwischen um einiges besser, aber wir gehen uns gegenseitig schnell auf den Keks.
Am Wochenende merkt man das besonders. Wenn ich nicht flüchten kann, bin ich hier und wir zicken uns an.

Es ist auch alles vor Mamas Tod sehr stressig gewesen. Meine Großeltern mussten beide in ein Heim. Bis wir meine Oma erstmal soweit hatten, dass sie aus der Psychiatrie ins Heim konnte... Dann die Wohnung auflösen. Dabei ständig noch die Anrufe aus dem Heim, es würde nicht so laufen, wie man sich das gedacht hatte. Und als wir ihnen die Nachricht überbringen mussten... Es war ihre Tochter...

Jeder sagt mir, ich soll mich melden, wenn ich reden muss. Ich habe so oft das Telefon in der Hand gehabt und es doch wieder auf den Tisch gelegt. Ich merke ja an ihren Reaktionen, dass sie auch nicht die richtigen Worte finden.
Momentan ist eine Wut in mir, die bis jetzt noch keinen Weg finden konnte.
Dieses Luft machen fehlt und das macht mich noch wütender.
Es ist selbst für mich seltsam, so zu denken und zu fühlen. Normalerweise kann ich über alles reden und meiner Wut Platz machen. Aber nicht einmal das klappt im Moment!
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Mama *7.5.1956 +16.10.2010
Wir sehen uns wieder, wenn du mich an meinem Regenbogen abbholst! Ich liebe dich!!
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