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Alt 13.10.2008, 11:35
ewie ewie ist offline
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Standard Darmkrebs Stadium IV (Lebermetastasen) + Dialyse

Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, und grüße alle recht herzlich.

Meine Geschichte ist eigentlich die meiner Mutter (66).
Bei ihr wurde im Mai durch eine Koloskopie ein Darmtumor gefunden, der alsbald erfolgreich entfernt wurde. Besonders schlimm ist, dass just um diese Zeit auch die Dialyse (3x die Woche) eingeleitet werden musste (seit 2000 Niereninsuffizienz mit dementsprechender Medikation).
Es dauerte m.E. recht lange, bis die endgültige, erschreckende Diagnose gestellt wurde: Lebermetastasen, inoperabel, unheilbar. Palliativ-Chemo eine Option, jedoch bei Dialysepatienten kaum Erfahrungswerte. Meine Mutter, die schon bei einer akuten Pankreasentzündung 2006 (fast 3 Monate Intensivstation) großen Lebenswillen und bewundernswerten Kampfgeist bewiesen hat, war einverstanden, es mit Chemo zu probieren. Sie hat Ende Juli damit begonnen - 1mal pro Woche Infusion, ambulant, vertrug die (ziemlich abgeschwächte) Dosis 7 Wochen lang recht gut, dann jedoch bekam sie schlimm Durchfall, der sie extrem geschwächt hat, sowohl physisch als auch psychisch (was fast noch schlimmer war als die körperliche Schwäche), und das wochenlang.
3 Wochen Chemo-Pause, dann wieder eine gut vertragene Dosis, jetzt durch eine Hals-Infektion wieder Pause... Diese Woche soll wieder begonnen werden.

Was mich ständig bewegt, ist die Frage, inwieweit eine Chemo in diesem Stadium Sinn hat. Was meine Mutter in den letzten Jahren und Monaten gelitten hat, ist für mich unfassbar, und - es ist natürlich einfach, die "Schuld" auf Ärzte zu übertragen, aber ich frage mich auch, wie bei der Pankreas-Operation, bei der ihr auch die Galle entfernt wurde, NICHT gesehen werden konnte, dass auf der Leber Metastasen sind! Ganz abgesehen davon, dass sie ja jahrelang bei einem Nephrologen in Behandlung war, ständig Blut abgenommen wurde, und nie ein Verdacht auf Krebs geäußert wurde.
Jetzt hat sie gleich die doppelte Ladung: Darmkrebs in Stadium IV und Dialyse (die sie GsD gut verträgt).

Ich bin irgendwie sehr hilflos. Falls es Menschen mit ähnlichem Krankheitsbild bzw. Angehörige, LeidensgenossInnen gibt, bitte ich um Antworten... Danke!
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