Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 19.09.2002, 23:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Sehr geehrte gela, minnie, LisaRobbe,

ich finde Ihre Unachtsamkeit im Lesen von zumindest meinen beiden Beiträgen offen gestanden *schockierend* und hoffe sehr, dass Sie hier ansonsten im Umgang miteinander nicht ähnlich nachlässig sind.

Man kann die Problematik, die ich aufzuzeigen versuchte erkennen, abwägen und dann zu einem anderen Schluss kommen. Von der Begründung wird abhängen, ob dieser anderslautende Schluss legitim ist. Diese Problematik aber einfach wie als *nicht vorhanden* zu ignorieren ist ekelhafte Anmaßung.

Danke Bettina, dass du es noch mal sehr richtig zusammengefasst hast, worum es mir ging. Ich hatte ja schon gedacht, es sei eindeutig genug formuliert gewesen :

"Ich habe Dich, Lillebror zwar auch so verstanden, dass sich Deine Einstellung zum Thema Sterben und Tod nicht unbedingt mit der meinen deckt, aber dass es Dir um etwas ganz anderes geht - nämlich darum, ob es für Erkrankte zumutbar oder keine zu große Belastung ist, in den Foren mit Sterben und Tod konfrontiert zu werden, wenn sie eigentlich auf der Suche nach Informationen sind, die ihnen Perspektiven aufweisen. "

In deinem Beitrag davor schreibst du :
"Wenn man Deinen Denkansatz konsequent fortführen würde, dann dürfte in keinem der Foren das Thema Tod angesprochen werden - "

Ja, genau so würde ich ihn auch konsequent fortführen. Dabei ist es allerdings ein sehr wesentlicher Unterschied (!!), ob dort schreibende Patienten sich über ihre *Angst* austauschen, was etwas völlig anderes ist. Oder ob *Angehörige* über St*rben oder gar T'd berichten. Denn das gehört nicht in ein Patienten Forum. Einfach zu sagen, ein Betroffener, der das nicht lesen will soll halt weg bleiben empfände ich als ...... *ohne Worte*
------
Danke ganz besonders für deinen Beitrag, Hedi !

"Nun habe ich deine Frage so verstanden, dass du diesen Link zum krebskompass eventuell in diese Seiten einbauen möchtest. Ich finde es sehr verantwortungsvoll von dir, dass du da vorher nachfragst."

Im Zusammenhang mit der laufenden Aktualisierung der Linkliste lese ich seit einigen Monaten zeitweise im Leukämie Bereich mit. Aus diesem Grund brennt mir auch immer wieder der "Hinterbliebenen Bereich" ins Auge und seine Existenz ist es, warum ich den KrebsKompass bislang nicht verlinkt habe. Was ich aus den ebenfalls eingangs genannten Gründen sehr bedauere. Denn das Forum an sich ist phantastisch.

"Also ich finde es in Ordnung, dass es dieses Forum gibt. Ich denke da auch an meine Angehörigen im Falle meines Todes. Und wie man sieht wird es auch sehr gebraucht."

Ich bewundere und respektiere deine Einstellung. Möchte dich gerade deshalb aber auch fragen, ob du es für "schlechter" oder gar illegitim hältst, wenn ein Patient seine gesamte Aufmerksamkeit und Kraft auf seine Heilungs Zuversicht konzentriert und sich mit der Möglichkeit eines "Scheiterns" daher nicht auseinandersetzen will.
Ich persönlich halte das für völlig legitim. Irgendwie auch für sinnvoller, aber dazu scheint es deutlich anderslautende Ansichten zu geben. Die bislang in dieser Diskussion allerdings vor allem von *nicht Selbst Betroffenen* geäussert wurde.
Würdest du es für richtig halten, Patienten die es "verdrängen" wollen, wie das hier oft anmaßend genannt wird, zu einer Beschäftigung mit dem T'd zu zwingen oder auch nur zu nötigen? Oder sollten sie die Freiheit haben darauf verzichten zu wollen. Was denkst du ?

LisaRobbe schreibt :
"Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen.
Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. "

So hat es Ihre Schwester gemacht. Es ist in Ordnung, wenn Ihre Schwester das so gemacht hat. Andere machen es aber anders, und auch das muss jenen ermöglicht werden. Es reicht *nicht*, einfach nur schnippisch zu sagen "na und, sollen sie halt nicht auf das Forum klicken".
Warum das nicht reicht habe ich zu begründen versucht.

Zu den zum größten Teil geäußerten "philosophischen" Ansichten zum Thema T'd werde ich mich hier sicher nicht äussern, ich halte sie weder für besonders durchdacht noch in irgendeiner Weise inspirierend. Um es in bemühter Höflichkeit auszudrücken.
Vor allem aber hat es mit meiner eigentlichen Frage nichts zu tun. Und ich möchte nicht, dass die zum Teil massiv geäusserten Ansichten anderen Patienten ausser Hedi den Mut nehmen, sich ggf auch anderslautend zu äussern.

Lillebror

http://www.leukaemie-links.de.vu/
Mit Zitat antworten