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Alt 31.05.2012, 22:57
micky117 micky117 ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Hallo Rita,
ich habe gerade deine Frage gelesen und endlich gelesen wie ich mich auch fühle! Mir geht es auch so, wenn ich bei meiner Mutter bin schalte ich irgendwie um und bin erstaunlich sachlich und gefasst. Ich stelle ihr Gegenfragen um herauszubekommen wie sie ihren Zustand einschätzt, was sie fühlt, wovor sie Angst hat, sie weiß ja nicht wie schlimm es um sie steht und wir müssen uns Tag für Tag ihr gegenüber zusammen reißen um nicht in Tränen auszubrechen und uns zu verraten. Das ist sooo schwer... Wenn ich dann wieder zuhause bin fühle ich mich wie ausgepumpt, ich kann nichts mehr geben, bin leer! Ganz beiläufig frage ich sie ob sie die Vollmachten schon unterschrieben hat, sie sagt sie will sich die erst in Ruhe durchlesen, ich sage okay, ist ja nicht dringend...

Irgendwann sage ich zu ihr das ich los muss, drücke ihr einen dicken Kuss auf, knuddel sie und gehe zur Tür. Ich drehe mich dann immer noch einmal um, noch einige Luftknutscher und winken, dann stehe ich auf dem Flur, habe nasse Hände und mein Herz rast, den Puls spüre ich im Hals, kann kaum schlucken. Mir ist wie immer schlecht!

Von den Ärzten haben wir schon längere Zeit keine Informationen erhalten, wir wissen nicht ob die Chemo weitergeführt oder abgebrochen wird. Es steht wieder eine Lungenentzündung im Raum, Untersuchungen diesbezüglich wurden aber bisher nicht durchgeführt...

LG
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