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Alt 22.12.2005, 09:47
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Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
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Standard AW: ohne Abschied gegangen

Hallo liebe Petra!

"...es war doch immer so,...warum macht es jetzt so einen Unterschied...?" - bei mir waren manche Gefühle verdeckt, mit "wichtigen und nützlichen Arbeiten" überspielt usw. Aber als mein Mann dann gehen musste, ist das passiert, was ich die ganze Zeit versucht habe hoch zu halten, was mir sicher ein Teil Kraft gab: die HOFFNUNG, dass wir noch mal berssere Zeiten haben werden ist mit ihm gestorben und dann kam die ganze Wut und Trauer über dieses sch... ungerechte Leben, die Wut warum wir manchmal die Zeit nicht besser für uns nutzen konnten, obwohl wir unserer Liebe schon sehr bewußt waren, durch die durchlebte Alk-sucht...

Mit diesem "nach - vorn - schauen" habe ich auch so meine Probleme, ich habe für mich beschlossen, ICH bestimme wie lange ich mir mein Leben im Rückblick ansehe! ICH muss damit leben, es waren MEINE Erlebnisse für welche ich vielleicht erst jetzt Zeit habe, sie mir genau anzusehen. Es gibt sicher Menschen, die besser klar kommen, wenn sie alles hinter sich lassen und nach vor sehen. Mich macht es immer wütend, wenn jemand "weiß" was für mich gut ist. Zu 50% mag die Erfahrung durch andere in ähnlicher Situation ja gegeben sein, aber zu 50% besteht die Chance, dass es für mich so nicht richtig ist, weil ich (mit allen Erfahrungen, Eigenshaften und Lenswegen) zum ersten Mal auf der Welt bin und keiner mein Leben und die daraus resultierenden Erkenntnisse haben kann. Ich bin deswegen so bockig, weil es einige Ereignisse in unserem Leben gegeben hat, von denen viele "wußten" > DAS WIRD NIE WAS! < und die Wahrheit ist genau diese Dinge sind WAS GEWORDEN und zählen zum Besten in meinem Leben! Hör`in dich rein und glaub an dich - sicher gibt es die Gefahr, dass man in dem depressiven Sumpf stecken bleibt, aber es gibt zu 50% auch die Chance, das einem nach einer ungewiss langen Zeit des Rückblickes "der Film, zum 100sten mal gesehen langweilig wird"! Bitte schreib`hier, wenn es dir gut tut, wir alle leben davon, zu sehen, dass wir nicht allein sind mit unserem täglichen Kampf weiter zu machen. Manche schaffen es schienbar "besser, leichter" - aber kein Mensch kann beurteilen welche Mechanismen (Schutz-, Verdrängungs- usw.) uns leiten, jeder muss seinen eigenen Weg finden, manche führen auch durch tiefe, dunkle Täler - doch kein anderer kann meinen Weg gehen.

Ich wünsche dir für die nächsten Tage viel Kraft, lass`all deine schmerzenden Gefühle zu, wenn sie da sind werden sie auch ihren Ursprung haben...In Gedanken bei dir - lieb Grüße Petra_S
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