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Alt 29.09.2004, 16:14
Gast
 
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

Liebe Stephie,
ich habe nicht mehr geschrieben weil keiner mehr antwortet. ich dachte es ist für alle uninteressant. ist ja auch keinem zu verdenken, jeder hat seine eigenen probleme. umso mehr freue ich mich, dass du geantwortet hast :-)

in der woche hat sich sehr viel getan. hier kurz etwas dazu. wie gesagt hat am montag der hausarzt das erste mal was zu der ernsthaftigkeit ihrer erkrankung gesagt. er meinte die atemnot kommt von den krebszellen. da könnte man nichts gegen tun. am dienstag ist sie zur chemo. der onkologe meinte das sei quatsch und hat sie an einen lungenfacharzt überwiesen. auch dieser hat nichts weiter dazu gesagt, außer dass die bronchien verengt seien. sie hat ein spray zum inhalieren bekommen und tabletten. danach ging es ihr 1 tag super, dann wieder die atemnot. der hausarzt musste am donnerstag kommen. dieser hat ihr morphium (schreibt man das so? :-) ) gespritzt, ihr aber gesagt es sei was krampflösendes für die schmerzen. ihrem mann hat man die wahrheit gesagt und dass es jetzt krebs im endstadium sei. sohn und mann sind jetzt informiert. der arzt meinte aber sie sollen ihr nichts sagen. sie ist auch nervlich sehr angeschlagen. sie meint jetzt die atemnot wäre eine nervensache. gestern ist sie auf die palliativstation eingewiesen worden. dort wird man ihr vielleicht schonend beibringen wie es um sie steht. sie denkt ja es ist nicht so schlimm. ich finde es eine schweinerei (entschuldigt diese ausdruckweise) dass weder der onkologe noch ein anderer arzt während der vielen krankenhausaufenthalten ihr oder den angehörigen die wahrheit gesagt haben. ich war letztes wochenende bei meinem freund. ich wollte es ihm dann sagen. er hat es aber bereits am donnerstag durch den hausarzt erfahren. als ich ihm sagte dass ich es schon wusste und wie er denn reagiert hätte wenn ich es ihm gesagt hätte meinte er nur, dass er es mir nicht geglaubt hätte. die hoffnung stirbt nun mal zuletzt.

mir geht es viel besser seit er es weiß. ich kann endlich wieder schlafen und kann auch mal einen anderen gedanken fassen.

er redet von den letzten monaten....aber ich denke wenn man sie schon auf eine solche station einweißt dass es höchstens noch wochen sind. ich versuche ihm das schonend in nebensätzen nahe zu bringen und dass der tod eine erlösung ist. und dass danach alles besser ist als die situation jetzt. ich hoffe ich kann ihn trösten, er ist eher verschlossen...weint nie.

viele liebe grüße. ich melde mich bald wieder
anne
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