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Alt 14.06.2002, 08:32
Gast
 
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Standard Magenkrebs (GIST)

Hallo, Peter,
Mein Mann ist im Januar an Magenkrebs bzw. einer Hirnmetastase welche man nicht bemerkt hatte, gestorben. Seitdem bin ich oft im "Forum" für Hinterbliebene gewesen.
Ab und zu schaue ich auch nach dem Thema Magenkrebs, es beschäftigt mich ja immer weiter.Ich bin 50 Jahre und habe keinen Anhang, hatte nur meinen Mann und meine Leukämie ander ich seit 6 leide.
Mein Mann war nie krank, niemals in den 18Jahren unserer Ehe. Durch eine Routineuntersuchung(er hatte Schluckbeschwerden) kam dann das Elend zutage. Mein Mann hatte ein Kardiakarzinom
welches schon bis in die Speiseröhre gewachsen war. Wir hatten noch 4 Tage Zeit, dann mußte er operiert werden. Ich war mit im Krankenhaus, in einem Gästezimmer. Habe dann die 12 Tage auf der Intensivstation von früh bis abends bei ihm gesessen. Er hat sich nie beklagt, sondern sich immer nur Sorgen wegen meiner Krankheit gemacht.Er hatte noch 1/8 Magen und eine halbe Speiseröhre. % age nach der OP erfuhr ich vom Professor, daß die OP ein halbes Jahr früher hätte sein müssen. Es waren schon sämtliche Lymphknoten um das OP-Gebiet befallen. Metastasen in den Organen waren noch nicht vorhanden, es sei aber nur eine Frage der Zeit. Er durfte tatsächlich 18 Tage nach der OP über Weihnachten und Silvester mit nachhause.
Am 7.Januar mußte er ins wieder ins Krankenhaus. Ihm wurde wegen der Chemotherapie ein Port gelegt. Dann durfte er nochmal 3 Tage heim. Essen konnte er erstaunlicherweise recht gut und auch ein Glas Bier schadete ihm nicht.Nur, daß er fast im Sitzen schlafen mußte störte ihn.
Er hatte fast 18 Kilo abgenommen.
Am 14 Januar ging er zur 1.Chemotherapie. Ich redete ihm noch Mut zu, da ich es ja aus eigener Erfahrung kenne.
Nach 3 Tagen Chemo sollte er wieder über`s Wochenende nach Hause gebracht werde. Ich wartete aber er kam nicht, obwohl er angerufen hatte und sagte er wäre in einer Stunde da. Als ich im Krankenhaus anrief, sagte man mir ihm gehe es nicht gut und er mußte zurück auf die Station gebracht werden. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr die 40Km nach Dresden ins Krankenhaus. Was war mit meinem Mann passiert? Die Ärzte sagten, daß er eine Hirnmetastase mit Ödembildung hat und er einen Krampfanfall erlitten habe. Den nächsten Tag wurden qwir mit dem Krankenwagen in eine andere Klinik gefahren zur Konsultation eines Radiologen wegen Straheltherapie des Kopfes. Ich erfuhr dann auch, daß mein Mann nur noch eine Chance von 4-5 Monaten hat. Welche Folgen die Strahlentherapie hat, konnte man mir nicht voraussagen. Mein lebenslustiger, immer optimistischer Mann, sollte er jetzt auch noch neurologische Ausfälle erleiden? Am 25.1.02, 2 Tage bevor die Bestrahlung losgehen sollte rief ich ihn früh 8Uhr in seinem Zimmer an(ich war wieder im Gästezimmer untergebracht).Er sprach ganz normal mit mir und sagte, er warte schon auf mich und ich soll ihm seine Morgenzeitung mitbringen. Eine Viertelstunde später war ich auf seiner Station, es war eine Hektik vor seinem Zimmer und ich durfte nicht zu ihm. Die Ärztin sagte dann zu mir. Eine Schwester habe meinen Mann auf dem Boden liegend mit einem Krampfanfall vorgefunden.
Sie sagte dann, es sieht schlecht aus...
10 Minuten später durfte ich in sein Zimmer, da hatte gerade das Herz aufgehört zu schlagen. Ich kann diesen Augenblick niemals vergessen. Der einzige "Trost" ist der, er hat nicht noch schlimmeres erleben müssen. Aber ist es ein Trost?
Habe Deine HP sehr aufmerksam gelesen, finde sie wirklich toll gestaltet.
Ich werde wieder mal reinschauen
herzliche Grüße von Christiane
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