[HolgerS]

Hallo Kathi,

ich fühle ebenfalls mit Euch.

Ich kenne dieses aussichtslose Gefühl und das Aufwachen jeden Morgen "war das ein schlechter Traum?". Wenn ihr irgendwie die Möglichkeit besitzt, fahrt in eine spezialisierte Klinik. Hier im Forum werden immer wieder Heidelberg, Bochum oder auch Hamburg genannt. Entscheidet einfach danach, welche von diesen (Hamburg wird da wohl rausfallen) näher zu Euch liegt.

Das jetzige Krankenhaus von Euch muss nicht schlecht sein. Aber es hat sich immer wieder gezeigt, dass eine zweite Meinung, und wenn es nur für das eigene Gefühl Eurer Familie ist, gut ist. Betrachtet man sich die Anzahl bzgl. BSDK, ist es so, dass ein "normales" Krankenhaus vielleicht 1-2 Operation im Monat durchführt. In einer spezialisierten Klinik wird aber (fast) täglich eine solche Operation durchgeführt. Somit liegen dort natürlich ganz andere Erfahrungswerte vor.

Allerdings solltet ihr auch immer abwägen zwischen "Aufwand" und "Nutzen". Das meine ich aus Sicht Deines Vaters. Die Verzweifelung kann einen dazu treiben, dass man von Arzt zu Arzt rennt. Das wäre für Dein Vater dann aber nicht lebenswert. Bindet ihn daher in Entscheidungen ein. Es sollten seine Entscheidungen sein und nicht Eure.

Unsere Mutter ist ebenfalls an BSDK erkrankt ("meine Mutter hat es getroffen"). Sie ist 57 Jahre alt und war vorher topfit. Wir waren auch zuerst im städtischen Krankenhaus und dort war ebenfalls eine OP nicht mehr möglich. Jetzt ist sie in Bochum und bekommt dort erstmal Chemo. Das wichtigste ist: unsere Mutter fühlt sich in Bochum gut aufgehoben und findet, es war die richtige Entscheidung.

Wir können uns das alles ebenfalls nicht vorstellen. Für uns ist aber auch klar - wir schaffen das! Denn die Hoffnung lassen wir uns nicht nehmen. Und das solltet ihr auch nicht.
Hoffnung gibt Kraft und die braucht ihr alle Drei (?). Es heute immer noch Dinge, die ein Mensch geschafft hat, die sich ein Mediziner nicht vorstellen konnte.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Mut.