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Alt 06.07.2018, 21:51
MortalKombat MortalKombat ist offline
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Standard AW: Der Mutmachthread

Ich bin zu dem Entschluß gekommen, dass auch meine (bisherige) Geschichte in die Kategorie "Mutmachen" passt.


Getastet hab ich den Untermieter am Tag nach meinem 50. Geburtstag, am 20. Mai 2017.

Wir befanden uns gerade zu dritt im Wellness-Hotel.. Mein Mann, unser Sohn und ich.


Am Montag darauf dann Radiologie und Stanze. Das übliche Staging-Prozedere muss ich Euch ja nicht extra beschreiben, denke ich.
Es ging alles ziemlich fix im Brustzentrum. Am 12.06. bekam ich den Port, am Tag danach die erste Chemo.

Ich bekam alle 3 Wochen Carboplatin , und wöchentlich Paclitaxel. Unter Nebenwirkungen hatte ich schon zu leiden, aber ich darf wohl sagen, dass das im Vergleich zu dem, was andre erleben mussten, eher lächerlich war. Eine bedrohliche Episode mit einer Lungenembolie hab ich dank meines Schutzengels überlebt.


Dann wurde ich brusterhaltend operiert. Es war ein TN Tumor, Lymphknoten frei. Der Pathologe stellte nach der OP eine PCR fest
Schlußendlich brachte ich noch die Bestrahlungen hinter mich , sowie die AHB in Bad Überkingen- die ich als sehr positiv erlebt habe. So bin ich nun seit dem 19. März 2018 "ins Leben entlassen"


Über die Residuen der Therapie mag ich jetzt eigentlich nichts schreiben, denn das ist nun mal so wie es ist. Einen gewissen Preis zahlt man immer.



Ich hatte aber das große Glück, über eine Frau in einem Forum zu stolpern, die selbst betroffen war. Die sich meiner angenommen hat und mich als Chemo / Therapie-Coach durch die ganze Zeit begleitet hat und mich unterstützt hat und dies immer noch tut.


Ohne sie hätte ich das nicht so gewuppt. Ich bin ihr dafür ewig dankbar. Immer wieder hat sie geduldig meine Fragen beantwortet. Zugehört, wenn ich jammerte. Getröstet, ermutigt, war gedanklich bei mir. Und wir haben uns inzwischen auch 2 mal besucht.


Durch die Krankheit habe ich gelernt, was wirklich wichtig ist für mich, und was nicht.

Ich habe gespürt und erlebt, wie eng die Bindung an meinen Mann und meinen Sohn ist. Beide würden mich NIE hängen lassen.

Mein Mann hat mich zu ALLEN Arztterminen / Chemos begleitet und zu den allermeisten der Bestrahlungen gefahren.


Ich wurde berufsunfähig- und das ist weit weniger dramatisch, als ich vorher befürchtet hatte.

Ich habe nun Zeit für mich. Zeit für Sport, Familie, Freunde, und : Malen!

Ich selbst halte mich diesbezüglich nicht für überaus talentiert, sondern ich sage immer, ich dilettiere glücklich rum. Dennoch gefallen meine Bilder meinen Freunden, und das tut mir gut. Etwas Neues zu können...

Im Herbst werde ich ausstellen dürfen- ich freue mich sehr darauf.





ich bin Herrin meiner Zeit.


Ich wünsche Euch allen das Beste.
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