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Alt 24.03.2014, 11:30
Suewal Suewal ist offline
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Standard AW: Ich finde keinen Frieden

Liebe Inka,

erstmal mein herzliches Beileid.

Ich bin nicht ganz in deiner Situation, sonder stehe sozusagen auf der anderen Seite des Zauns, dh. ich bin selbst vor 2,5 Jahren an Speiseröhrenkrebs erkrankt.

Wenn ich an die ersten Tage und Monate nach der Diagnose zurückdenke, fällte mir sofort ein, dass alles sehr schnell ging, also Untersuchungen, Staging, Chemo,....etc. Ich hatte keine Minute Zeit zu realisieren, dass ich jetzt wirklich daran sterben könnte, obwohl die Statistiken eine sehr klare Sprache sprechen, der Gedanke an den Tod ist einfach viel zu abstakt als man den irgendwie in wenigen Tagen oder Wochen zu Ende denken könnte.

So richtig bewusst wurde mir alles erst viel viel später und ich kann mich erst seit ca. 6 Monaten damit auseinander setzen, dass ich an meiner Krankheit wahrscheinlich sterben werde. Mein LG sieht das ganz anders, er findet, ich sei jetzt auf dem besten Weg zur Langzeitüberlebenden und somit ist die Gefahr erstmal gebannt. Das ist seine Meinung. Meine Meinung schaut anders aus, aber ich bin ihm nicht böse deswegen. Jeder geht anders mit dem Tod um.

Was ich damit sagen will ist, dass ich glaube, dass man als Angehöriger nichts wirklich "richtig" oder "falsch" machen kann. Man sollte für denjenigen in dieser schwierigen Situation einfach da sein, mehr bedarf es nicht.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.

lg
Sylvia
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