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Alt 24.03.2014, 14:13
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: Ich finde keinen Frieden

Liebe Moni,

auch von mir Mitgefühl für deine Situation, meine Mutter ist Anfang Februar gestorben und daher glaube ich zu verstehen, wie du dich fühlst.

Letztes Jahr wurde meiner Mutter gesagt, mit Chemo hätte sie noch sechs Wochen, ohne Chemo deutlich weniger.
Der Arzt war sich ganz sicher in seiner Aussage, für uns ein Schlag vor den Kopf.
Tatsächlich lebte sie dann noch fast zehn Monate und zwar bis auf die letzten Wochen, richtig gute Monate.

Was ich damit sagen möchte:
Den "Ernst der Lage" kann doch eigentlich niemand so richtig beurteilen.
Auch die Ärzte nicht.
Es gibt nur Hochrechnungen, Vermutungen, Wahrscheinlichkeiten, Erfahrungswerte an denen Prognosen gestellt werden... aber wissen kann es niemand.

Die Hoffnung sollte man sich solange wie nur irgendwie möglich erhalten, denn nur so bleibt die verbleibende Zeit lebenswert.

Hat dich denn dein Vater aufgefordert, ihm ehrlich die Wahrheit zu sagen?
Hat er dich konkret danach gefragt, wie es steht?

Oder kann es nicht sein, dass er es doch selbst irgendwie gespürt hat und die Zeit mit Euch nicht damit belasten wollte?

Warum kommst du jetzt nicht zur Ruhe... hast du das Gefühl, dein Vater hätte noch unbedingt etwas erledigen wollen, wozu er nicht mehr gekommen ist?
Wäre er noch dazu gekommen, wenn man ihm die Hoffnung genommen hätte?

Oder ist dieses nicht-zur-Ruhe-kommen vielleicht ein Ausdruck von Trauer?
Ich hatte es in den ersten Wochen auch so, dass ich meine Trauer an irgendetwas festmachen musste und habe auch über Versäumnisse gehadert.

Als du deinem Vater Hoffnung gegeben hast, was hattest du dabei für ein Gefühl?
War es für dich in dieser Situation gut und richtig, hattest du dabei ein gutes Gefühl? Dann kann es doch auch nur richtig gewesen sein.

Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Grüße
Triangel
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