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Alt 31.07.2002, 03:40
Gast
 
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Standard Hilflose Helferin

Hallo, zur späten Nachtstunde!
Ups! Meine krasse Seite wirkt wieder mal hier! Nett, dass Ihr Euch Gedanken darüber macht!
Nehmt's mir bitte nicht übel, wollte niemanden verletzen oder beleidigen hier, ja? Wenn dem so war, so entschuldige ich mich in aller Form.
Okay?

Also erst mal, ich habe eigentlich Kado nie kritisiert, WEIL sie Hilfe hier gesucht hat. Im Gegenteil, habe sogar gesagt, dass das ja schön sei, mich aber lediglich irritiert. Und ich habe sie auch nie als Deletantin oder sowas bezeichnet. Habe bloss kritische Fragen gestellt. Wollte ihr ja helfen, hm?

Sorry bitte, wenn ich immer wieder alles in Frage stelle. Ich bin auch nicht GEGEN Sterbehospize, sondern zeige nur auf, wie schnell man in einer Situation abgeschoben wird. Niemand will gerne abgeschoben werden (Marlies), aber Du WIRST es leider trotzdem. (Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Nein, nicht ins Sterbehospiz, aber manches andere.)
Und die Unfähigkeit der Pfleger, Gesellschaft, der Angehörigen (Lilly) ist kein Vorwurf an den Einzelnen oder an Euch, es ist ein Vorwurf an unser Denken!
Natürlich nützt es nichts was ich sage im Jetzt, im Hier, bei Euch im Augenblick ... (deswegen regt Ihr Euch ja auch noch auf, was ich gar nicht so beabsichtigt habe), ... aber vielleicht nützt es was bei anderen? Manchmal muss man diese Gedanken einfach in den Raum werfen, ... weil sich sonst nie etwas ändert. Ich erwarte hier zwar keine Weltänderung oder sowas (du liebe Zeit!), aber es tut auch mir gut, diese Dinge loszuwerden.
Tja, nein Lilly, nicht IHR hier bekommt eines auf's Dach, ... wir Krebsbetroffene sind es leider immer wieder.

Hi Kado, schön dass Du noch mal schreibst. Du fragst, wie viele Gedanken ich mir über den Tod und die Krankheit VOR meiner eigenen Erkrankung gemacht habe? - Naja, auch nicht so viele! Und daher habe ich den dämlichen Fehler nämlich erkannt!
Ich werde nun also als Krebspatientin im grossen und ganzen rumgeschubst, abgeschoben, belächelt, nicht ernst genommen, und auch vergessen.
Heitere Tatsachen, nicht wahr? Das betrifft Ärzte, Pfleger, Behörden, Angehörige und Freunde. Okay, nicht alle. Ganz wenige sind geblieben. GANZ wenige!
Und das ist völlig NORMAL! Es ist die Realität, da hast Du recht.
Aber ist es wirklich völlig normal? MUSS man immer alles so akzeptieren, nur weil es normal sein soll? Warum sollen sich Krebspatienten genau DA nicht darüber aufregen dürfen? Wir SEHEN und ERLEBEN es doch am eigenen Körper!

Naja, so isses. Ob Jenny sich nun diese Gedanken ebenso macht, bezweifle ich. Du wahrscheinlich auch, gell? Also ist das vermutlich gar kein Thema für sie. Vielleicht ist das sogar eher ihr Glück dabei? Ihr bleibt dann doch zumindest diese quälende "Grübelei" erspart.
Nein, es ist nicht egoistisch von Dir, den Augenblick zu bewahren, wenn sie erst anfängt, ihr Leben zu geniessen, zu Lachen und sich zu freuen. Das ist nämlich das einzige, was zählt! Ob sie nun über ihre Krankheit Bescheid weiss oder nicht.

Ich kann Dir versuchen zu helfen, wie DU damit umgehen kannst, wie Du mit IHR umgehen kannst, ... aber bei Ratschlägen für Schmerztherapien und anderen Behandlungsmethoden muss ich leider passen. Erstens ist es schwierig, hier gute Tips zu geben, weil für jeden Patienten etwas anderes in Frage kommt, ... und zweitens, weil es nicht besonders viele Möglichkeiten gibt. Hier können wirklich nur Ärzte helfen, die Komplementärmedizin, ... oder vielleicht findet man den einen oder anderen Ratschlag hier im Forum oder sonst im Internet.

Also, Gut Nacht zusammen,
und Kado, ... mach Dir keine Sorgen um mich, ich hab das schöne Leben schon im Griff. Oder das Leben hat mich im Griff, ... oder wie auch immer!
Ganz liebe Grüssli
von der "krassen" Brigitte
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