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Alt 19.01.2011, 09:30
Ela63 Ela63 ist offline
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Standard Wird manches nochmal wie vor der Diagnose?

Hallo an alle,

meine Diagnose EK liegt ja nun schon ein paar Monate zurück (Oktober)

Gestern hatte ich meine vorletzte Chemo.

Und während meiner 7stündigen Infusionen habe ich meinen Gedanken freien Lauf gelassen........

Wenn ich hier so mitlese macht mir dass sehr oft Mut, manchmal verfalle ich dann aber auch in Mutlosigkeit.

Die Chemos vertrage ich gut. Ich kann mich nicht beklagen. Bin allerdings nicht so belastbar wie einige andere hier.
Also 4 mal die Woche Sport und arbeiten etc. schaffe ich nicht.
Ich bin meist nach einem Spaziergang mit meinem Hund (halbe Stunde) fix und alle.
Wenn ich gekocht habe bin ich fix und fertig usw.

......... werde ich irgendwann mal wieder ohne diese ständigen Gedanken an die Krankheit leben können.
werde ich wieder fröhlich und lauthals lachen am Strand entlanglaufen können ohne das mir die Puste ausgeht.
werde ich wieder in meinen Beruf zurückkönnen und der Belastung auch standhalten.
wird meine Familie , besonders meine Kinder, das alles verkraften können.
Ich freue mich so auf meine Kur( wahrscheinlich Ende Februar in Bad Neuenahr), hoffentlich kommt es dazu, ich muss mein Ct abwarten.
Manchmal traue ich mich garnicht an all die schönen Dinge zu denken, in der Angst dass es nicht mehr dazu kommt.

Ging es euch ähnlich in der Anfangszeit? Oder bin ich wirklich alleine mit diesen komischen Gedanken.
Nicht falsch verstehen, es gibt durchaus Tage da denke ich wenig an meine Krankheit und bin fröhlich usw. Bis ich dann ím Bett liege und meine Gedanken sich selbstständig machen.

Mein Psychoonkologe, der früher einmal mein Hausarzt war, hilft mir schon sehr bei der Verarbeitung der Krankheit.
Und doch denke ich dass ihr alle hier viel mehr wisst als alle PSychoonk. zusammen.
Gibt es eigentlich auch einige die alt werden mit dieser Erkrankung? ( mir wird oft erzählt , ja die soundso hatte das auch und die ist heute uralt.)

Hier lese ich leider viel zu viel von denen die gehen mussten. Mich macht das sehr traurig und auch nachdenklich.

Ich würde gerne vieles regeln, so im privaten Bereich, aber mein Mann will davon garnichts wissen. Er sagt immer es wird alles gut ( Selbstschutz und auch eine gehörige Portion Glauben bringen ihn dazu .. oder aber er will nicht drüber nachdenken, weil seine Schwester auch erst im Juni letzten Jahres an Leukämie gestorben ist. SIe war so alt wie ich.

Vielleicht hat ja der ein oder andere von euch auch sowas erlebt. Und wenn ihr Lust habt mit mir hier darüber zu schreiben würde ich mich sehr freuen.

LG
Michaela

PS. Entschuldigung wenn es etwas lang geworden ist.
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